Aus den Stadtteilen Müllberge sollen unter der Erde verschwinden

Krefeld · In Verberg ist die Vermüllung rund um die Sammelstellen seit Jahren ein Problem. Nun wird ein Standort unter die Erde verlegt.

 Am Containerstandort bei Kleinlosen in Verberg quillt der Gehweg über vor Pappe und anderem Müll.  Foto: Andreas Drabben

Am Containerstandort bei Kleinlosen in Verberg quillt der Gehweg über vor Pappe und anderem Müll. Foto: Andreas Drabben

Foto: Andreas Drabben

Die Stadt Krefeld hat in ihrem Haushalt für die Errichtung von Unterflurstandorten 30.000 Euro pro Stadtbezirk bereitgestellt.  Insgesamt beläuft sich die Summe auf 270.000 Euro. Alle Bezirksvertretungen wurden deswegen aufgefordert, einen Standort zu benennen, an dem  Unterflurcontainer eingebaut werden sollen. Das funktioniere laut Aussage von Verwaltungsvertreter Dirk Czymai in der jüngsten Sitzung der  Bezirksvertretung Ost bislang sehr gut. Nur die Vertreter eben dieses Bezirks hätten wohl etwas missverstanden und gleich fünf Standorte benannt. Czymai forderte die Politiker deswegen höflich auf, sich für einen Standort zu entscheiden und gegebenenfalls einen zweiten Standort zu benennen, falls es am priorisierten Ort aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sei, die Container in der Erde zu versenken.

Die Bezirksvertreter entschieden sich für eine Prioritätenliste, an deren Spitze der Standort am Parkplatz vor Haus Kleinlosen in Verberg steht.  An zweiter Stelle wurde die Glindholzstraße am Rathaus Bockum genannt, danach der Festplatz in Traar, der Standort vor Penny in Elfrath und der Parkplatz am Zoo.

Zuerst jedoch wird nun von der Verwaltung der Standort bei Kleinlosen auf seine Eignung hin geprüft. Andreas Drabben (UWG) wies daraufhin, dass Unterflurcontainer zwar eine gute Sache seien, „das Kernproblem, die Vermüllung durch die Bürgerschaft“ aber bestehen bleibe. „Das sieht man ja auch an dem Standort Traarer Straße. Dort konnten Unterflurcontainer das Vermüllen nicht verhindern.“ Drabben schlägt vor, mit Härte auf ein solches Verhalten zu reagieren. „Vermüllte Standorte müssten ersatzlos entfallen, da die Bürgerschaft diesen kostenlosen Service missbraucht.“ Zudem stelle herum fliegender Müll eine Gefahr für den Straßenverkehr dar. „Ich habe schon gesehen, dass vom Parkplatz bei Kleinlosen aus Abfall bis auf den Europaring geflogen ist.“

Auch für Manfred Steinborn, der erste Vorsitzende des Bürgervereins in Verberg, ist die Vermüllung ein Ärgernis. Neben den herkömmlichen Bergen an Pappe und Glassplittern berichtet Steinborn von allerlei Gegenständen im Umfeld der derzeitigen Altpapier- und Glascontainerstandorte, die dort definitiv nicht hingehören: Kühlschränke, Matratzen, Pizzakartons, in denen oftmals noch Essensreste zu finden sind. Das berge auch die Gefahr, Ratten anzulocken.

 Am Container-Standort bei Kleinlosen in Verberg quillt der Gehweg über vor Pappe und anderem Müll.

Am Container-Standort bei Kleinlosen in Verberg quillt der Gehweg über vor Pappe und anderem Müll.

Foto: Andreas Drabben

Die Unterflurcontainer hält Steinborn im Gegensatz zu Drabben für einen sinnvollen Versuch der Stadt, das Müllproblem in den Griff zu bekommen, er sei da „recht optimistisch“, dass die Maßnahme Wirkung zeigen wird – in jedem Fall werde das Ortsbild verschönert. Dass die Bezirksvertreter den Standort Haus Kleinlosen an oberste Priorität gesetzt hätten, gefällt Steinborn, haben er und die anderen Mitglieder des Bürgervereins doch unlängst festgestellt, dass dies der größte Problemstandort sei: „Es ist immer alles verdreckt“, sagt Steinborn. Das habe insbesondere damit zu tun, dass die Container nahe des Europarings stehen und deshalb mit dem Auto leicht zu erreichen sind. „Wir haben anhand der Paketaufkleber festgestellt, dass der meiste Müll, der dort daneben geschmissen wird, gar nicht aus Verberg stammt, sondern größtenteils von Bürgern aus anderen Stadtbezirken, wie dem Bismarckviertel.“ Durch die neuen Unterflurcontainer wäre der Standort vom Europaring aus weniger sichtbar und würde, so die Hoffnung, nicht mehr so häufig genutzt werden.

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