Haus Mormels Unter Knöterich und Blauregen

Das Bockumer "Haus Mormels" wartet mit einem etwas anderen Biergarten auf: Er liegt als verwinkelte, schmucke Dachterrasse auf drei Ebenen im Obergeschoss hinter dem Restaurant.

Die vollkommen mit Wildem Wein bewachsene Fassade und die herrlich bunt bepflanzten Blumenkästen vor den Fenstern lassen schon auf Gastronomen mit viel Freude an der Flora schließen. Von einem Biergarten ist jedoch nichts zu sehen. Und einen Biergarten im klassischen Sinn hat das "Haus Mormels" in Bockum auch nicht. Vielmehr geht der Gast über eine schöne, alte Holztreppe ins Obergeschoss und durch einen Saal auf eine herrliche Sommerterrasse, die in Krefeld ihresgleichen sucht.

Im vorderen Teil überdacht, schließt sich auf den Holzbohlen und zwei weiteren Ebenen eine verwinkelte Freiluft-Dachterrasse an. Pergolen - von Knöterich, Blauregen, Zwergahorn, Rankrosen und Wildem Wein bewachsen - trennen verscheidene Bereiche voneinander ab und vermitteln so ein Gefühl gemütlicher Geborgenheit. Auf den Mäuerchen stehen Töpfe und Blumenkästen aus Ton, Zink oder Keramik mit Geranien, Edel-Lieschen und Buchsbaum. An den Pergolen hängen Ampeln mit weißen Petunien und tiefblauem Männertreu. Hier lugt eine alte Gießkanne aus einem Kupferkübel hervor, dort hängt ein bepflanztes altes Füllhorn, ein Setzkasten mit Nippes oder ein Keramikteller mit der "Bockumer Lilie" an der Wand.

Einen Thekentisch zieren eine große Blumenschale und zwei alte Waagen. "Sitztechnische" Abwechslung bietet ein Hochtisch mit Hockern, während ein zierliches, dunkelgrünes Tisch-und-Stühle-Set aus Gusseisen Nostalgie aufkommen lässt. Wenn es zu dämmern beginnt, werden die Wandlampen eingeschaltet und Pyramidenleuchten oder Petroleum-Laternchen auf die Tische gestellt.

In dritter Generation führen Hans und Gabi Mormels das Haus, das eine frische, regionale und saisonale Küche bietet. "Spitzkohl und Bratkartoffeln müssen genauso gut schmecken wie ein edles Wildgericht", sagt das Gastronomenehepaar. In der Küche zeichnet seit fast 20Jahren Dieter Teschen verantwortlich. Seit zehn Jahren assistiert ihm Thomas Hummel, der dort auch sein Handwerk gelernt hat. Demnächst beginnt eine junge Frau ihre Ausbildung als Restaurantfachfrau.

Nicht ganz unwichtig: Hinter der Toreinfahrt tut sich ein beachtlicher Parkplatz auf, der auch von der Deswatinesstraße aus angefahren werden kann.

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