Krefeld Unfall bei Siempelkamp - Feuerwehr gibt Entwarnung

Die Situation bei Siempelkamp in Inrath hat sich entspannt. Das aus einem Gießereiofen ausgelaufene Eisen ist erkaltet, die Feuerwehr ist vom Betriebsgelände abgerückt. Brandgefahr herrscht nicht mehr; Fenster und Türen können wieder geöffnet werden.

 Die Experten der Werksfeuerwehr des Chemsparks unterstützen die Feuerwehr bei den Löscharbeiten.

Die Experten der Werksfeuerwehr des Chemsparks unterstützen die Feuerwehr bei den Löscharbeiten.

Foto: Bastian Königs

In der Gießerrei Siempelkamp ist am Montagmittag heißes Metall aus einem Gießereiofen mit acht Tonnen Fassungsvermögen ausgelaufen. Nachdem die Feuerwehr die Situation unter Kontrolle hatte, konnten die evakuierten Personen zurück in ihre Häuser. Zuvor war die Feuerwehr im Großeinsatz. Anwohner wurden aufgefordert vorsorglich Fenster und Türen zu schließen. Radioaktivität wurde nicht freigesetzt. Niemand wurde verletzt.

 Bei Siempelkamp ist ein Feuer ausgebrochen.

Bei Siempelkamp ist ein Feuer ausgebrochen.

Foto: Bastian Königs

Der Unfall passierte, als am Montagvormittag ein neuer Schmelzofen angefahren wurde. "Dabei lief etwas schief, was genau kann das Unternehmen noch nicht sagen", sagte Polizeisprecher Wolfgang Weidner auf Anfrage von RP ONLINE. Klar ist jedoch, dass heißes Metall aus dem undichten Ofen "überkochte" und eine Hydraulikleitung beschädigte. Dadurch entstanden große Mengen Rauch. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin handelte es sich bei dem Ofeninhalt um Eisen. Das Material, das langsam in die Werkshalle sowie Keller und Versorgungsschächte der Anlage lieft, ist nicht giftig.

Die größte Gefahr war, dass das heiße Metall mit Löschwasser in Verbindung kommt und es dabei zu einer heftigen Explosion kommt. Die Feuerwehr ließ den Ofen kontrolliert leer laufen und das Material erkalten.

Das Feuer sei in einem Bereich ausgebrochen, in dem Quecksilber verarbeitet wird, bestätigte eine Konzernsprecherin auf Anfrage von RP ONLINE. Die Siempelkamp-Mitarbeiter mussten das Gelände verlassen. Die Polizei sperrte die Siempelkampstraße; vier nahe des Betriebgeländes gelegene Häuser an den Straßen Am Kapuzinerkloster und Am Schluff mussten von Feuerwehr und Polizei evakuiert werden. Es handelte sich dabei um reine Vorsichtsmaßnahmen, es gab durch den Unfall keine Außenwirkungen, so ein Sprecher der Feuerwehr.

Die Werksfeuerwehr des Chemparks unterstützte die Feuerwehr bei den Löscharbeiten. Die Experten drangen mit Hilfe von Hitzeschutzanzügen zu dem Ofen vor.

Siempelkamp ist ein Metall verarbeitender Betrieb in Krefeld, der auch mit radioaktiven Materialien arbeitet. Nach Informationen unserer Redaktion hatte die Feuerwehr eine mobile Leitstelle sowie ein auf Gase und Radioaktivität spezialisiertes Messteam am Unglücksort angefordert.

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