Krefeld Und wo blieb Yvonne?Die Preisträger und ihre LaudatorenDank auf Italienisch

Krefeld · In den erst zwei Jahren, welche die 28-jährige Floriane Kleinpaß am Niederrhein auf den Bühnen steht, hat sie bereits gut ein Dutzend Rollen gespielt. Die zählte ihr Pate bei der Oscar-Feier, Ulrich Elsen, kulturpolitischer Sprecher der SPD, minutiös auf. Doch eine Rolle vergaß er oder mochte er nicht herausstellen. Denn in "Yvonne die Burgunderprinzessin" hat Floriane Kleinpaß zwar die Titelrolle, aber sie spricht gerade mal 22 Worte. Kleinpaß bewies nun, dass sie sehr schön frei sprechen kann.

Der Theater-Oscar für die beste Schauspielproduktion ging an Reinhardt Friese für seine bitterböse, fröhliche, skurrile und urkomische Junk-Oper "Shockheaded Peter". Friese konnte die Auszeichnung nicht selbst übernehmen, da er beruflich in Hamburg gebunden war. An seiner Stelle nahm der stellvertretende Intendant Christian Tombeil Urkunde, Oscar und Blumenstrauß aus den Händen von Oberbürgermeister Norbert Bude entgegen.

Zur besten Musiktheaterproduktion wählten die RP-Leser "Pique Dame" von Francois de Carpentries. Freudestrahlend nahm der Regisseur die Trophäe von Krefeld Oberbürgermeister Gregor Kathstede entgegen. Der Beigeordnete Dr. Gert Fischer gestand ein, dass er nicht gerade als Fachmann für die hohe Kunst des Balletts gelte. Er freute sich dennoch, den Oscar für die beste Choreographie übergeben zu dürfen. Die bekam Robert North für "Tempus fugit".

Floriane Kleinpaß wurde von den RP-Lesern zur besten Schauspielerin gewählt. Sie bekam die Auszeichnung vom kulturpolitischen Sprecher der SPD, Ulrich Elsen. Ihr Kollege Stefan Diekmann erhielt als bester Schauspieler den Oscar von Erika Forst, die seit 20 Jahren das Schultheater-Festival leitet.

Der kulturpolitische Sprecher der CDU, Wolfgang Dreßen, freute sich, die beste Sängerin der Spielzeit, Dara Hobbs, auszeichnen zu dürfen. Und Michael Kupfer bekam als bester Sänger den Oscar aus der Hand von Lotte Wienands vom Theater-Freundeskreis.

Krefelds Beigeordneter Roland Schneider zeichnete Elisa Rossignoli als beste Tänzerin aus, und die Vorsitzende der Gesellschaft für Ballett und Tanz, Victoria Bröcker, übergab den Oscar an den besten Tänzer, Gian Luca Multari.

Shockheaded Peter siegte noch einmal. Für die beste Ausstattung bekam Annette Mahlendorf den Oscar von Heinrich Rungelrath.

Die junge Tänzerin Elisa Rossignoli, vor wenigen Jahren von Ballettchef Robert North am Theater Turin entdeckt, freute sich sehr über ihren ersten Theater-Oscar. Wie ihr Landsmann Gian Luca Multari, der bereits den zweiten Oscar entgegen nahm, bedankte sich die Tänzerin, die in "Othello" die Desdemona und in "Tempus Fugit" einen Pas de deux mit dem Tod tanzt, in ihrer Muttersprache. Klang sehr charmant. Verständnisprobleme gab es dabei nicht. Denn Ballettdramaturgin Silke Meier gab die Simultandolmetscherin. Auch charmant.

(RP)
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