Krefeld Umweltbranche ist in der Region überdurchschnittlich stark

Krefeld · Die Region Niederrhein mit der Stadt Krefeld ist überdurchschnittlich auf die Umweltwirtschaft spezialisiert - das wurde bei einem von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, dem Landesumweltministerium und der EnergieAgentur.NRW ausgerichteten "Standortforums Umweltwirtschaft Niederrhein" in Krefeld deutlich. Rund 28.800 Menschen oder 5,5 Prozent der Erwerbstätigen aus so unterschiedlichen Wirtschaftszweigen wie dem Maschinenbau, der Ressourcenwirtschaft, der Energietechnologie oder der Ernährungswirtschaft können dieser Querschnittsbranche zugerechnet werden.

Damit ist der Niederrhein der Wirtschaftsraum in Nordrhein-Westfalen mit dem zweithöchsten Spezialisierungswert für diese Branche: Fast jeder zehnte Arbeitsplatz der nordrhein-westfälischen Umweltwirtschaft befindet sich am Niederrhein. Vor diesem Hintergrund diskutierten Experten der Region im Rahmen des Standortforums, wie man die Umweltwirtschaft weiter stärken kann. "Die vom Umweltministerium veröffentlichten Daten machen klar, dass Umweltschutz in allen Bereichen der Wirtschaft eine große Rolle spielt", sagte Ron Brinitzer, Geschäftsführer Innovation und Umwelt der IHK Mittlerer Niederrhein, "denn zur Umweltwirtschaft gehört nicht nur der, der die Umweltqualität unmittelbar verbessert, sondern auch derjenige, der ein konventionelles Produkt durch eine umweltfreundlichere Variante ersetzt."

Mit seinem Vortrag stellte Carsten Liedtke, Vorstandssprecher der Stadtwerke Krefeld (SWK), dar, wie ein Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und die Erhaltung der kommunalen Versorgungsstrukturen als Chance ergriffen und die Energiewende vor Ort gestaltet werden können. Christoph Epe, Geschäftsführer SWK Netze GmbH und SWK Setec GmbH, erläuterte wie Netze vor dem Hintergrund der Energiewende intelligenter gesteuert werden.

Anschließend erörterte Anke Schirocki, Geschäftsführerin des Vereins Agrobusiness Niederrhein, die Perspektiven des nachhaltigen Agrobusiness als innovative Branche. Im Anschluss thematisierte Peter Jahns, Geschäftsleitung Effizienz-Agentur NRW, Materialeffizienz und Ressourcenwirtschaft sowie ihre nachhaltige Wachstumsperspektiven.

Die Veranstaltung war Teil einer Reihe, die bis Herbst dieses Jahres landesweit durchgeführt wird. Die Ergebnisse sollen im Zuge der Umweltwirtschaftsstrategie des Landes im kommenden Jahr mit dem Masterplan Umweltwirtschaft vorgestellt werden. Basis ist der NRW-Umweltwirtschaftsbericht, der erstmals eine Bestandsaufnahme der Branche im größten Bundesland vornimmt: Danach ist Nordrhein-Westfalen mit rund 320.000 Erwerbstätigen und 70 Milliarden Euro Umsatz bundesweit der größte Anbieter von Produkten und Dienstleistungen der Umweltwirtschaft.

(RP)
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