Umfrage in Krefeld Was bedeutet für Sie eigentlich Glück?
Friedhelm Funkel: Zeit für Familie und Freunde haben
Krefelds Fußballtrainer Nummer Eins sagt: „Für mich bedeutet Glück, dass ich viel Zeit mit meiner Frau, meinen Kindern und Enkelkindern sowie Freunden verbringen kann. Dazu gehört auch, gesund zu bleiben und weiter reisen zu können, was durch meinen Beruf viele Jahre zu kurz gekommen ist.“
Cigdem Bern: Die Freiheit, seine Meinung zu sagen
Cigdem Bern ist Dezernentin bei der Stadtverwaltung Krefeld und zuständig für die Bereiche Personal, Organisation, Recht, Bürgerservice und Feuerwehr. Sie sagt zum Stichwort Glück: „Für mich ist Glück, dankbar sein zu können für das, was ich habe: für meine Lebensbedingungen, für die Freiheit, meine Meinung sagen zu können, für meine Familie und Freunde. Glück ist daher für mich ein Gefühl von Dankbarkeit und Zufriedenheit.“
Dong-In Shin: Vom Glück des Aufwachens
Privatdozent Dr. Dong-In Shin ist Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Intensivmedizin am Helios-Klinikum Krefeld. Er sagt zum Stichwort Glück: „Glück ist, abends seine Lieben ins Bett zu bringen und mit der Gewissheit einzuschlafen, sie morgens unbeschadet wiederzusehen.“
Thomas Zöllner: Ein Ziel engagiert verfolgen
Thomas Zöllner, Direktor des Moltke-Gymnasiums, schreibt: „Zum Stichwort Glück fallen mir Begriffe wie Lebensziele, finanzielle Absicherung und stabile persönliche Beziehungen ein. Aber ist es das wirklich? Laut Erkenntnissen von namhaften Wissenschaftlern sind diese drei Aspekte im Gleichgewicht der Weg zum persönlichen Glück des Menschen. Aus philosophischer Sicht ist der Mensch an sich dazu imstande – unabhängig von seiner sozialen Stellung – sein persönliches Glück zu finden. Ich denke, für mich ist es am Ende eine Schnittmenge aus Wissenschaft und der individuellen philosophischen Note. Ich empfinde Glück, wenn ich ein Ziel mit Engagement verfolge. So ist Glück für mich das Ergebnis eines sinnreichen Lebens. Dabei ist es wichtig, die Steine im Weg als Herausforderung und die scheinbare Ausweglosigkeit als Wendepunkt zu sehen. Letztlich ist die Empfindung von Glück auch eine persönliche Entscheidung. Dabei hilft eben eine Begeisterung, für das, was man tut.“
Ute Meusel: Nahrung für Körper, Geist und Seele
Ute Meusel ist Ernährungstherapeutin mit einer Praxis in Bockum. Sie sagt: „Glück ist, in jeder Lebensphase die passende Nahrung zu finden für Körper, Geist und Seele.“
Bianka Krenz-Uhlmann: Die Geburt als Glücksmoment
Bianka Krenz-Uhlmann ist 73 Jahre alt und arbeitet als Hebamme: „Weihnachten – ein Fest zu einer Geburt – weckt in mir als Hebamme starke Emotionen von Glück. Ich hatte großes Glück, diesen Beruf ergreifen zu können, und hatte über die vielen Jahre meiner beruflichen Tätigkeit immer wieder das Glück, Paare und Mütter bei einer Geburt begleiten zu dürfen. Das Glück beginnt mit Eintreten der Schwangerschaft – nicht immer selbstverständlich. Weiterhin ist es Glück, die Schwangerschaft austragen zu können, und der größte Glücksmoment, die Geburt und das Kind zu empfangen und anzunehmen. Wir alle haben Glück und die Möglichkeit, in Frieden und geordneten Verhältnissen zu leben. Glück, das nicht nur eine Geburtshilfe, sondern auch, dass uns eine Geburtsmedizin zur Verfügung steht, die Kinder und Mütter gesund erhält. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, dieses Lied fällt mir zu einem Kaiserschnitt ein: ,Ein anderes Tor zur Welt‘. In meinem Beruf als freie Hebamme erlebe ich so viel Glück, dass ich es einfach nicht schaffe, aufzuhören zu arbeiten.“
Isolde Wabra: Momente voller Glücksglucksen
Isolde Wabra ist Leiterin des Kresch-Theaters. In diesen Wochen hat das Kinder- und Jugendtheater 33 Märchenvorstellungen gespielt und vielen Kindern ihr erstes Theatererlebnis ermöglicht. Das, sagt Isolde Wabra, erfüllt sie mit Dankbar. Über Glück sagt sie: „Glück ist meist ein Geschenk. Mich persönlich erfüllt es mit Glück, ein guter Wegbegleiter zu sein, Menschen dabei zu unterstützen über sich hinauszuwachsen, an sich zu glauben und ihre Visionen zu verwirklichen. All das darf ich in meinem Beruf als Leiterin des Kresch-Theaters und als Regisseurin täglich erleben. Es bewegt und berührt mich, die magischen Momente miterleben zu dürfen, wenn Menschen sich öffnen, sich zeigen, selbstbewusst ihre Meinung äußern und mutig nach vorne schauen. Ich glaube nicht so sehr an Zufälle und manchmal spüre ich, wie alles in Verbindung miteinander steht, Menschen, Begebenheiten, und ich fühle das, was ich Glücksglucksen nenne und bin dankbar.“
Annette Burbach: Die Begeisterung der Kinder
Annette Burbach, Gründerin von „Spaß by Saite“, schreibt: „Unsere Tochter fand im Alter von vier Jahren meine verstaubte und fast vergessene Violine im Schrank und wünschte sich nichts sehnlicher, als von mir das Geigespielen zu lernen. Nach einigen Schnupperstunden, bei denen auch Freundinnen mitgemacht hatten, entwickelte sich eine feste Kita-Gruppe, die ich laienhaft, ehrenamtlich und mit viel Freude leitete. Die Kindergartengruppe von einst hat sich bis heute zu einem 20-köpfigen Kinder- und Jugend-Streichensemble entwickelt, und aus unserem Motto ,Spaß by Saite‘ ist inzwischen ein gleichnamiger Verein mit einem eigenen YouTube-Kanal entstanden. Die Ideen für die Songs, die wir spielen, und Videos, die wir drehen, kommen zum Großteil von den Kindern, die mittlerweile neun bis 15 Jahre alt sind. Nicht nur das gemeinsame Musizieren, sondern auch die Begeisterungsfähigkeit der Kinder, der tolle Zusammenhalt der bunt gemischten Gruppe und das gemeinsame Weiterentwickeln unserer Fähigkeiten machen mich damals wie heute sehr glücklich. 2023 wird für uns ein besonderes Jahr, denn wir feiern unser zehnjähriges Jubiläum.“
Alexander Weiss: Wenn alle in meiner Familie gesund sind
Der Kapitän der Krefeld Pinguine sagt: „Für mich gehört zum Glück, wenn alle in meiner Familie gesund sind. Glück ist auch, wenn man keine gute Leistung bringt, aber trotzdem Erfolg hat. Glück kann man auch durch harte Arbeit haben.“
Kindergartenkind Konstantin: Feuerwerk und Freundschaft
Konstantin ist fünf Jahre alt und geht in die Kita St. Maria Himmelfahrt. Er hat lange überlegt, was ihn wirklich glücklich macht und was für ihn Glück ist. Dann sagt er: „Glücklich macht mich Feuerwerk! Und sonst nix.“ Nach einer kurzen Überlegungspause fällt ihm dann aber doch noch etwas anderes ein: „Doch – noch was“, sagt er. „Dass wir Babys haben und dass Fredi und Emil meine Freunde sind.“ Feuerwerk, Babys und Freundschaft – das ist pure Glück für ein Kindergarten-Kind.
Michael Grosse: Frieden und Toleranz
Als Theatermann versteht sich Michael Grosse auf die großen Gefühle. Gefragt nach dem Glück, sagt der Generalintendant des Theaters Krefeld und Mönchengladbach: „Ja, wenn ich wüsste, was Glück ist, wäre ich glücklicher... allerdings kann ich sagen, was ich für Glück halte: Frieden und Toleranz. Frieden und Toleranz im Alltäglichen, im Beruflichen wie Privaten und auf der ganzen Welt. Und da dies vermutlich dann wirklich Glück ist, und es uns an allen Enden fehlt, wäre ich wahrlich glücklicher!“
Karin Meincke: Glück erlebt man mit Menschen
Karin Meincke, langjährige Oberin der DRK-Schwesternschaft, Mitbegründerin des Hospiz, des Stups-Kinderzentrums und des Hilfsvereins „Die Wiege“, sagt: „Glück heißt für mich, jeden Tag die kleinen Gesten und Momente wahrzunehmen, die einem Freude machen. Die gibt es zu Hause, die gibt es durch meinen Mann, durch meine Familie, in Gesprächen mit Freunden, auch unterwegs, wenn man Menschen beobachtet: wenn ein Kind sich an einen Erwachsenen anschmiegt und geborgen ist, wenn sich ein Paar glücklich verliebt anstrahlt. Wenn ich einen schlechten Tag habe, blicke ich zurück, und dann kommen so viele tolle Momente hoch, dass es mir neue Kraft gibt. Glück hat nichts mit materiellen Dingen zu tun, Glück erlebt man mit Menschen.“
Christoph Borgmann: Dankbarkeit für das, was man hat
Christoph Borgmann ist Unternehmer, Inhaber von Intersport Borgmann und Vorsitzender der Krefelder Werbegemeinschaft. Er sagt: „Für mich bedeutet Glück, zunächst einmal dankbar für das zu sein, was man hat. Das Glück kann ich dann noch steigern, wenn mein Streben vor allem darin liegt, die Menschen in meinem nächsten Umfeld glücklicher zu machen, frei nach dem Motto: Wer andere glücklich macht, wird glücklicher.“