Konjunkturbarometer Umfrage: Chemische Industrie sieht eine „eingetrübte Geschäftslage“

Krefeld · Die Wirtschaft im Rheinland ist weniger pessimistisch als noch vor wenigen Wochen und Monaten. „Der Negativtrend der Vorumfragen hat sich nicht fortgesetzt. Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage erneut verhalten positiv.

 Jürgen Steinmetz ist Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Jürgen Steinmetz ist Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Foto: IHK

35 Prozent von ihnen sind gut ins neue Jahr gestartet, nur 16 Prozent schlecht. “, stellt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, die Kernaussage des IHK-Konjunkturbarometers Rheinland für den Jahresbeginn 2020 vor. Dass dies auch im laufenden Jahr so bleiben könnte, folgert er aus den Angaben der Unternehmen über ihre Geschäftserwartungen.

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein mit Sitz in Krefeld, kommentiert das Ergebnis: „Der Blick in wichtige Leitbranchen des Mittleren Niederrheins stimmt mich vorsichtig optimistisch, dass es im Laufe des Jahres langsam bergauf gehen könnte.“ Befragt hat die IHK-Initiative Rheinland dazu rund 3000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.

Auch in den einzelnen Branchen überwiegen zumeist die positiven Stimmen. Dabei bleiben aber merkliche Unterschiede zwischen eher  konsumorientierten und eher exportorientierten Branchen. Erstere sind weiterhin im Konjunkturhoch, letztere haben durchweg verhaltenere Einschätzungen. Denn die Exportaussichten sind weiter eingetrübt, wenn auch geringer als zuvor. Gründe für die skeptischen Exporteinschätzungen sind nach wie vor die bereits bestehenden und drohenden Handelsschranken, im noch nicht ausverhandelten Brexit, in den Russlandsanktionen sowie in den schwelenden Konflikten in Nahost und um den Persischen Golf.

Die Chemische Industrie und die Metallindustrie melden eine weiter eingetrübte Geschäftslage. Allerdings haben all diese Branchen ihre Erwartungen im Vergleich zum Herbst nach oben korrigiert. „Bei der für unsere Region so wichtigen Chemischen Industrie überwiegen wieder die Optimisten“, erklärt Jürgen Steinmetz. Dies sei bei der Logistikwirtschaft noch nicht der Fall. „Aber auch in dieser Branche hat sich die Lagebewertung im Vergleich zur Vorumfrage stabilisiert“, so Steinmetz. Die Logistiker belastet zwar die weitere Eintrübung der Lage der Industrieunternehmen, sie profitieren aber vom zunehmenden Online-Handel.

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