Beschluss des Rates zu russischer Partnerstadt Uljanowsk Meyers schwerster Brief

Analyse | Krefeld · Krefelds russische Partnerstadt Uljanowsk und der Krieg Russlands gegen die Ukraine: Oberbürgermeister Frank Meyer bereitet ein Schreiben vor, in dem er die Haltung der Stadt zu diesem Krieg erläutert. Es wird ein Schreiben fürs Geschichtsbuch.

 Der Raum im Rathaus, der nach Krefelds russischer Partnerstadt Uljanowsk benannt ist – die CDU schlug vor, ihn umzubenennen.

Der Raum im Rathaus, der nach Krefelds russischer Partnerstadt Uljanowsk benannt ist – die CDU schlug vor, ihn umzubenennen.

Foto: Mark Mocnik

Es wird hohe Zeit, denn die Welt hat sich verändert, weil  der Krieg sich verändert hat: Oberbürgermeister Frank Meyer, der einige Zeit wegen einer Corona-Erkrankung nicht arbeiten  konnte,  bereitet in diesen Tagen ein Schreiben an den Oberbürgermeister von Krefelds russischer Partnerstadt Uljanowsk vor. Der Brief soll Anfang kommender Woche auf den Weg gebracht werden. Meyer wird darin gemäß einem Ratsbeschluss vom 31. März die Haltung Krefelds zum Ukraine-Krieg erläutern und mitteilen, dass die Beziehungen beider Städte  so lange „nicht aktiv betrieben“ werden, bis sich die russischen Truppen aus der Ukraine zurückgezogen haben. Der Brief wird absehbar nicht viel bewirken: Der zum Ratsbeschluss gehörende Appell an Putin wird verhallen, und dass sich die politische Führungsschicht von Uljanowsk von einem Brief aus Krefeld wird beeindrucken lassen, ist auch unwahrscheinlich. Dennoch ist dieser Brief wichtig, auch wenn es nicht primär um Wirkung geht. Es geht um Haltung, um ein Bekenntnis, um einen Eintrag im Geschichtsbuch.