Uerdingen Politiker beraten über Parkraumkonzept

Uerdingen · Das Uerdinger Parkraumkonzept beschäftigt kommende Woche die Mitglieder in zwei Ausschüssen und der Bezirksvertretung Uerdingen. Vorgestellt werden unter anderem die Stellungnahmen der Bürger.

 Einkaufstadt Uerdingen Rathaus

Einkaufstadt Uerdingen Rathaus

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Uerdingens Innenstadt soll attraktiver werden. Dieses Ziel haben sich die Vertreter der verschiedenen Interessengemeinschaften der Rheinstadt auf ihre Fahnen geschrieben. Ein zentraler Punkt ist dabei die Forderung, den historischen Markt nicht länger als Parkfläche, sondern wieder als Marktplatz zu nutzen. Kommende Woche beschäftigt dieses Thema die Politik. Sowohl im Ausschuss für Stadtplanung als auch im Bauausschuss und in der Bezirksvertretung Uerdingen wird das Parkraumkonzept inklusive der Stellungnahmen der Bürger diskutiert.

Im September 2017 war das Ingenieurbüro IKS mit der Erarbeitung dieses Konzeptes beauftragt worden. Ziel ist es, die Attraktivität der Innenstadt als Wohn-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsstandort zu steigern und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Am 12. Juli wurden die Planungen interessierten Bürgern in der Aula des Gymnasiums am Stadtpark präsentiert. Sie hatten auch die Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben. Die Auswertung dieser Stellungnahmen liegt inzwischen vor.

Kritik an einem autofreien historischen Marktplatz äußerten vor allem Anlieger dieses Platzes, die Einzelhandel betreiben. Sie sprechen von erheblichen finanziellen Einbußen, die schon jetzt an den Tagen zu spüren seien, an denen der historische Markt autofrei sei.

Eine Forderung mehrerer Bürger war, den Markt erst dann als autofreie Zone auszuweisen, wenn alternativer Parkraum in unmittelbarer Nähe geschaffen wurde. Dazu sagen die Experten von IKS: „Derzeit liegt die Auslastung zur Spitzenstunde ... in diesem Bereich bei 86,9 Prozent. Durch die Bewirtschaftung wird sich die Auslastung zur Spitzenstunde trotz reduzierter Anzahl von Parkplätzen auf 60,5 Prozent reduzieren. Heute stehen in der Spitzenstunde etwa 180 bis 200 Parkplätze frei, nach Umsetzung der Konzeption wird sich die Zahl auf etwa 480 erhöhen. Von daher wird abgeraten, im Kernbereich erst einmal neuen Parkraum zu schaffen.“

Als unrealistisch wird von Seiten der Bürger die Einrichtung einer Parkpalette am Uerdinger Bahnhof angesehen, da „die Deutsche Bahn seit je her ein schwieriger Verhandlungspartner“ sei. Diese Einschätzung ist auch dem IKS-Team bekannt, das trotzdem auf eine einvernehmliche Lösung hofft, da für beide Seiten eine „Win-Win-Situation“ bestehe.

Als Fazit aus den eingegangenen Stellungnahmen schlagen die Experten vor, den historischen Markt probeweise während der Sommermonate zu sperren und die Auswirkungen der Sperrung kritisch zu verfolgen. Weiterhin empfehlen sie eine zweistufige Umsetzung des Parkraumkonzeptes. Im ersten Schritt, ohne Parkpalette am Bahnhof, soll im gesamten Kerngebiet gebührenpflichtiges Parken (Anwohner frei) eingeführt werden. Um nicht alle Pendlerfahrzeuge zu verdrängen, soll ein Tagesticket für vier Euro und ein Monatsticket für 35 Euro angeboten werden.

Das Parkraumkonzept hat einen Planungshorizont bis etwa 2030 und soll stetig an die realen Bedingungen angepasst werden.

Der Ausschuss für Stadtplanung tagt am Dienstag, 11. September, ab 17 Uhr im Rathaus (C2), der Bauausschuss am Donnerstag, 13. September, ab 16 Uhr ebenfalls im Rathaus (C6) und die Bezirksvertretung Uerdingen am selben Tag ab 18 Uhr im Et Klöske.

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