Krefeld Trianel: Gaskraftwerk ist wirtschaftlich

Krefeld · Nach ersten Berechnungen von Trianel kann das im Uerdinger Chempark geplante Gaskraftwerk wirtschaftlich betrieben werden – Feinberechnungen sind noch nötig. Schon in wenigen Wochen könnte der Vorbescheid kommen.

 Diese Animation zeigt, wo das Gaskraftwerk gebaut werden soll. Die Straße rechts ist die L473n von Krefeld nach Rheinhausen. Westlich vom Gaskraftwerk liegt der Chempark.

Diese Animation zeigt, wo das Gaskraftwerk gebaut werden soll. Die Straße rechts ist die L473n von Krefeld nach Rheinhausen. Westlich vom Gaskraftwerk liegt der Chempark.

Foto: Trianel

Nach ersten Berechnungen von Trianel kann das im Uerdinger Chempark geplante Gaskraftwerk wirtschaftlich betrieben werden — Feinberechnungen sind noch nötig. Schon in wenigen Wochen könnte der Vorbescheid kommen.

Der Kraftwerksinvestor Trianel hält trotz der gewaltigen Umbrüche auf dem Energiemarkt an seinem Vorhaben fest, im Uerdinger Chempark ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk zu bauen. "Die ersten Ergebnisse der Witschaftlichkeitsberechnung zeigen, dass der Standort Krefeld aufgrund des hohen Dampfbedarfs und damit hohen KWK-Potenzials und der damit verbunden Möglichkeit, sich stärker am Regelenergiemarkt zu beteiligen, wirtschaftlich betrieben werden kann", sagte Trianel-Sprecher Elmar Thyen auf Anfrage.

Derzeit untersuchen Experten von Trianel in detailreicheren Rechenmodellen noch, wie die Veränderungen auf dem Energiemarkt die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks beeinflussen — an einem Szenario arbeiten die Rechner mehrere Tage.

Die Energiewende mit Priorität für erneuerbare Energien in Spitzenlastzeiten hat die Marktposition für Gaskraftwerke, die flexibler als Kohlekraftwerke hochgefahren werden können und bisher den Strombedarf in Spitzenzeiten gedeckt haben, geschwächt: Zuletzt hatte Deutschlands größter Energieversorger Eon vor wenigen Tagen mitgeteilt, zwei wegen schwacher Stromnachfrage unrentabel gewordene Gaskraftwerke in Hessen und Bayern schließen zu wollen.

Mit modernen Gaskraftwerken sei kaum noch Geld zu verdienen, sagte Eon-Konzernchef Johannes Teyssen. Die Margen der Gaskraftwerke seien zu gering. Eon will darüber hinaus auch die Schließung weiterer Gaskraftwerke prüfen. Trianel-Sprecher Elmar Thyen sieht für den Standort Uerdingen generell Vorteile gegenüber anderen Standorten für Gaskraftwerke. Deshalb halte Trianel an der Planung fest.

Trianel wartet jetzt auf die Genehmigung des Baus durch die Bezirksregierung Düsseldorf. Mit einem Vorbescheid rechnet Trianel zum ersten Quartal 2013. Im ersten Quartal kommenden Jahres wollen sich auch die mehr als 30 am Gaskraftwerk Krefeld beteiligten Trianel-Gesellschafter wieder treffen und über die Planung des Kraftwerkes beraten. Danach muss der Generalunternehmer im Rahmen eines Ausschreibunsgverfahrens ein Angebot unterbreiten. Auch die Gespräche mit den Banken müssen dann intensiviert werden. "Die in den jetzigen Wirtschaftlichkeitsberechnungen getroffenen Annahmen und Ergebnisse müssen dann mit diesen zum Zeitpunkt der Bauentscheidung geltenden Rahmenbedingungen abgeglichen und bestätigt werden", erklärt Trianel.

(RP/rl)
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