Corona-Pandemie in Krefeld Treffen trotz Corona am Online-Stammtisch

Krefeld · Der Stammtisch des Mensa-Vereins muss erst mal ausfallen. Doch die Mitglieder entwickelten die Idee eines Online-Treffens.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Lino Mirgeler

Das öffentliche Leben in Krefeld kommtzum Erliegen. Kontaktverbot, Absage aller öffentlicher Veranstaltungen und ein Verbot privater Treffen sorgen dafür, dass das soziale Leben vieler Menschen deutlich eingeschränkt ist. Das galt auch für die Treffen des Vereins Mensa. Stammtische, gemeinsame Spieleabende, Kinobesuche und Ausflüge wurden abgesagt. Und auch der Krefelder Stammtisch fand nicht statt. Die Teilnehmer suchten nach einem Ausweg und fanden schnell alternative Lösungen des sozialen Miteinanders.

„Unsere Treffen finden zunächst bis auf Weiteres nicht statt. Aber vielen Vereinsmitgliedern, wie auch mir, sind sie wichtig und wir haben großen Spaß daran“, erzählt Alexa Gnoß. Die junge Frau ist regelmäßige Besucherin der Treffen im Café Kosmopolit. Kurzerhand suchten die Teilnehmer nach Möglichkeiten, im Internet ihre Treffen abzuhalten. „Das ist natürlich nicht ganz so wie ein persönliches Treffen, aber es macht trotzdem Spaß. Wir diskutieren, haben Spaß, reden über allerlei Dinge, im Prinzip das gleiche, was bei einem Stammtisch auch passiert. So lässt sich das soziale Leben mit kleinen Einschränkungen aufrecht erhalten, ohne dafür gegen die Regeln zu verstoßen und das Virus weiter zu verbreiten. Ich denke, es ist ein sehr guter Kompromiss“, erzählt Gnoß.

Dabei nutzen die Vereinsmitglieder unterschiedliche Plattformen im Netz. „Unseren ersten virtuellen Stammtisch haben wir auf Skype gehabt. Das hat den Vorteil, dass es auch Videoübertragungen mit einschließt. Andererseits läuft es bei größeren Gruppen offenbar nicht so stabil. Immer wieder sind Gesprächsteilnehmer herausgeflogen. Darum haben wir jetzt eine eigene Krefelder Gruppe auf der Plattform Discord eingerichtet. Das ist dann zwar ohne Video, dafür aber sehr viel stabiler“, erzählt die Informatik-Studentin.

Der Verein selbst hat eine große Online-Infrastruktur geschaffen, um für viele Events, die derzeit ausfallen, eine Alternative im Netz anzubieten. „Tatsächlich gibt es im Moment kaum weniger Veranstaltungen. Die Leute sind zu Hause und haben Zeit und wollen etwas tun. Da sind solch virtuelle Treffen eine gute Alternative. Allerdings sind die offiziell eingerichteten Räume nur mit den Mitgliedsdaten zu betreten“, sagt die 24-Jährige. Das stieß den Mitgliedern des Krefelder Stammtisches auf, denn unter den regelmäßigen Teilnehmern sind auch nicht-Vereinsmitglieder.

„Grundsätzlich ist Mensa sehr offen und wer immer sich dafür interessiert, ist bei Treffen willkommen. Allerdings entscheiden das unter dem Strich immer die Teilnehmer an einem Event. In Krefeld ist der Stammtisch traditionell offen für jeden, der sich für Mensa interessiert. Darum wollten wir einen eigenen Raum“, sagt Gnoß. Kurzerhand erstellte sie einen solchen auf der Plattform Discord.

Wie lange die Treffen im virtuellen Raum stattfinden? „Das können wir alle nicht absehen. Wir wollen in jedem Fall mit gutem Beispiel voran gehen und uns an die Ratschläge der Experten vom RKI halten“, sagt die junge Frau. Die Online-Treffen könnten dabei durchaus auch erhalten bleiben, wenn die Beschränkungen wieder aufgehoben sind. „Ich hatte bei den Online-Treffen durchaus Spaß, und auch anderen Teilnehmern ging es so. Daher halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass wir diese Treffen zusätzlich auch dauerhaft machen“, so Gnoß.

Doch ob dem so ist oder nicht, die Mitglieder des Vereins für Hochbegabte haben für sich einen Weg gefunden, mit der Situation gut zurecht zu kommen. Oder, wie es ein anderes Mitglied sagt: „Eigentlich ist es gar kein ‚social distancing‘, wie es genannt wird. Tatsächlich ist es nur ein ‚physical distancing‘.“

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