Krefeld Traktor rammt Zug — Gericht lässt Milde walten

Krefeld · "Plötzlich hat es Rums gemacht", sagte Josef W. Der 64-jährige Landwirt schilderte vor dem Amtsgericht, wie es am Ende Mai zu jenem denkwürdigen Unfall mit seinem Trecker und einen Güterzug auf der Schlufftrasse kam. Ihm war gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr vorgeworfen worden, und er hatte einen Strafbefehl über 30 Tagessätze zu 35 Euro sowie entsprechende Punkte in Flensburg erhalten. Dagegen hatte er Einspruch eingelegt.

Er sei von der Hülser zur Venloer Straße gefahren und habe an der Schlufftrasse angehalten. "Meinen Vorderlader hatte ich hochgefahren, um bessere Sicht zu haben. Da die Bäume meine Sicht behinderten, blieb ich stehen um zu schauen, ob ein Zug kommt", schildert er. Dann habe es auch schon geknallt. Sein Trecker kippte auf die Seite. An dem Güterzug, dessen Fahrer noch versuchte zu bremsen, entstand ein Schaden von rund 3000 Euro.

Ein- bis zweimal pro Tag fahren Güterzüge auf dieser Strecke, weiß der Angeklagte. "Deshalb bin ich ja so vorsichtig gefahren", erklärt der Landwirt und fügt hinzu: "Seit dem Unfall fahre ich jetzt einen Umweg, aber der ist sicherer."

Der Richter sah den Tatbestand eines gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr nicht erfüllt. Da der Angeklagte sich bisher nichts hatte zu schulden kommen lassen, wurde einvernehmlich der Strafbefehl aufgehoben. Damit ist der Landwirt nicht mehr vorbestraft. Allerdings muss er 1500 Euro für einen karitativen Zweck zahlen.

(RP)
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