Krefeld Trainer-Legende feiert Diamanthochzeit

Krefeld · Im Kreis der Familie erinnerte sich das Paar an den Tag vor 60 Jahren, als es sich in Moers-Meerbeck das Ja-Wort gab.

 Gehörten zum Quinkert-Team in Uerdingen: der bereits verstorbene Torwart Manni Kroke (l.), Manfred Burgsmüller (mit der Nummer 10) im Kampf gegen Spieler aus Mülheim und der junge Friedhelm Funkel (r.).

Gehörten zum Quinkert-Team in Uerdingen: der bereits verstorbene Torwart Manni Kroke (l.), Manfred Burgsmüller (mit der Nummer 10) im Kampf gegen Spieler aus Mülheim und der junge Friedhelm Funkel (r.).

Foto: Beier/ k.a./ König

Nicht jedem Ehepaar ist es vergönnt, das Fest der Diamanthochzeit zu feiern. Renate und Klaus Quinkert schon. Gestern, auf den Tag genau vor 60 Jahren, gaben sie sich in Moers-Meerbeck das Ja-Wort. Besonders bei den Krefelder Fußballfans klingelt es, wenn der Name Quinkert fällt. Denn der Jubilar war von 1970 bis 77 Trainer des FC Bayer 05 Uerdingen und legte mit seiner erfolgreichen Arbeit den Grundstein für die Europapokalerfolge in den achtziger Jahren.

Auch wenn der nicht mehr ganz so rüstige Jubilar ob seines Gesundheitszustandes mittlerweile in einer Seniorenresidenz lebt, seine Ehefrau, die noch zu Hause wohnt, begrüßte er bei der gestrigen Familienfeier charmant wie eh und je mit Handkuss.

 Feierten jetzt Diamanthochzeit: Klaus Quinkert und seine Frau Renate mit ihren Kindern Andreas Quinkert und Sabine Dorf (r.). Prominente Gratulantin war Bürgermeisterin Karin Meincke (hinten).

Feierten jetzt Diamanthochzeit: Klaus Quinkert und seine Frau Renate mit ihren Kindern Andreas Quinkert und Sabine Dorf (r.). Prominente Gratulantin war Bürgermeisterin Karin Meincke (hinten).

Foto: Mark Mocnik

Renate Qinkert hat das Fußballleben ihres Mannes stets mit getragen. "Ab sofort sitzen Sie mit auf der Ehrentribüne, sagte der damalige Präsident des FC Bayer, Albert Olbermann, zu mir", erinnerte sie sich an den Tag, als ihr Mann den ersten Trainervertrag in Uerdingen unterzeichnete. Fortan fuhr sie auch im Mannschaftsbus mit zu den Auswärtsspielen.

Bis auf eine Ausnahme - als sie hochschwanger war. "Ich will nicht auch noch als Hebamme tätig werden", herrschte sie der Busfahrer an und Frau Quinkert blieb draußen. Eine Woche später kam Sohn Andreas Quinkert zur Welt. In das Fußballleben eingebunden war auch Tochter Sabine Dorf. Die Chemikerin der Bayer AG begleitete ihren Vater häufig freitagabends zu Spielbeobachtungen kommender Gegner. "Zumeist auf den Aachener Tivoli, die spielten fast immer freitags, weißt Du noch", erzählte sie im Kreis der Familie, zu der auch zwei Enkel gehören, und ihr Vater, mittlerweile 86, nickt.

Krefeld: Trainer-Legende feiert Diamanthochzeit
Foto: Bernd König

Welchen Glanz der Name Quinkert auch heute noch ausstrahlt, belegt das, was Bürgermeisterin Karin Meincke, die im Namen der Stadt gratulierte, sagte. "Für mich war es eine Ehre, dem Mann die Hand zu schütteln, den ich als junge Frau und Besucherin der Grotenburg Anfang der siebziger Jahre bewundert habe." Um sich anschließend erstaunlich trittsicher in der Uerdinger Vereinshistorie zu präsentieren. "Hans Sondermann war ein damals schon etwas älterer Spieler, der die Mannschaft führte, Ludwig ,Luggi' Lurz spielte bisweilen etwas sehr temperamentvoll."

Spricht man mit ehemaligen Spielern Quinkerts, so hört man über den Sportlehrer, die nie seinen Beruf an zwei Duisburger Gymnasien aufgab, nur Positives. Horst Riege, heute sportlicher Leiter beim OSV Meerbusch, sagt: "Quinkert war ein Trainer, der hinter dem Spieler auch immer den Menschen gesehen hat und mir als junger Spieler das Vertrauen schenkte."

Die Jugend war auch der Trumpf, der 1972 Abwehrspieler Norbert Brinkmann die Tür bei Quinkert öffnete. "Gemeinsam mit Theo Kettler spielte ich bei Sterkrade 06/07, und da dieser ein Probetraining in Uerdingen absolvierte, sollte ich einfach mitkommen. Das von Theo lief sehr gut, und bei mir sagte Quinkert: Der ist noch jung, der soll auch bleiben."

Es folgten an die 500 Partien, die Brinkmann für Uerdingen absolvierte. Brinkmann gehörte 1985 zur Pokalsieg-Elf und lobt noch heute das pädagogische Geschick seines Mentors, "das für einen Trainer in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit war."

(RP)
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