Krefeld Traarer Kapelle wieder Schmuckstück

Krefeld · Bischof Heinrich Mussinghoff hat gestern die neu gestaltete St. Gertrudis-Kapelle in Traar eingeweiht. Sie bietet sich als sakraler Raum für Gottesdienste, Andachten und Meditationen mit kleineren Gruppen an. Nach längerem Schattendasein soll die Kapelle nun neuer Glanzpunkt werden.

Drei Kirchen und 15 Heiligenhäuschen gibt es in Traar, aber lediglich eine Kapelle. Lange Zeit wurde sie allerdings eher stiefmütterlich behandelt. Jetzt erhielt die St. Gertrudis-Kapelle an der katholischen Pfarrkirche St. Josef eine neue Gestaltung und wurde gestern von Heinrich Mussinghoff, dem Bischof von Aachen, in einer Andacht gesegnet.

In den 80er Jahren Ausweichlager

Die St. Josefkirche wurde im Jahr 1834 errichtet, die Kapelle kam erst 1929 dazu. Vorher mussten die Traarer für Gottesdienste bis zur St. Gertrudiskirche nach Bockum. "Da sind die Traarer früher stundenlang gelaufen, um dahin zu kommen", sagte Helga Nagel, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Pfarrei St. Christophorus. Bis vor 40 Jahren wurde die St. Gertrudis-Kapelle als Mehrzweckraum genutzt. Er diente beispielsweise als Jugendtreff, auch Messdienerunterricht wurde hier früher abgehalten.

Erst nach der Errichtung eines Tabernakels wurde der Raum geweiht und damit sakral. Als in den 80er Jahren in Traar ein neues Pfarrheim entstand, war die Kapelle allerdings nur noch Ausweichlager für Jugendliche. "Jetzt wollten wir die Kapelle neu gestalten. Seit Januar waren wir damit beschäftigt", sagt Nagel. Die Ehrenamtler bildeten ein Team und sanierten die Kapelle in Zusammenarbeit mit einem Architekten.

"Vor die Rundung wurde eine Wand gesetzt und darin ein Kreuz ausgeschnitten, das von hinten beleuchtet wird", beschreibt Nagel den neuen Blickpunkt der Kapelle. Bei der Segnung lobte auch Bischof Mussinghoff die Erneuerung. "Der Raum ist besonders gelungen. Die Lichtführung durch Kreuz und Tabernakel benennt zwei wichtige Punkte unseres Glaubens." Die in der Kapelle bestehenden Bänke wurden erhalten, einige Stühle sollen noch hinzukommen. Der Raum bietet etwa 30 Personen Platz und wird inzwischen immer dann genutzt, wenn die Anzahl an Personen zu gering für die Kirche ist. "Da es ein sakraler Raum ist, können hier kleine Gottesdienste, Rosenkranzandachten, die Vesper, Taufen oder Meditationen abgehalten werden", sagt Nagel zu der Vielseitigkeit der kleinen Traarer Kapelle, die sowohl von Außen als auch durch die Kirche erreichbar ist. Bischof Mussinghoff nannte es einen "Raum für Gebete und Gespräche" und lobte gestern auch die Traarer Pfarrgemeinde. "Es verdient Respekt, dass hier noch jeden Tag Gottesdienste abgehalten werden."

(RP)
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