Krefeld Tourismus-Konzept wird erneuert
Krefeld · Die Stadt muss sich nach dem Rückzug aus der Niederrhein Tourismus GmbH touristisch neu aufstellen. Künftig wird Krefeld auf eine Kooperation mit "NRW Tourismus" setzen.

Marco Klij und Laura Bartak am Mercure-Hotel Traar auf dem grünen Niederrhein-Rad – es ist das neue Markenzeichen der Niederrhein-Tourismus-GmbH. Künftig wird sich Krefeld nicht mehr als Teil der niederrheinischen Städte touristisch präsentieren, sondern mehr mit "NRW Tourismus" zusammenarbeiten.
Foto: L. S.Die Stadt muss ihre landesweiten Werbeaktivitäten künftig verstärkt über Partner aus der Wirtschaft abwickeln und stößt damit bei Politik und anderen Städten auf Unverständnis. Die Neuaufstellung wird nötig, weil Krefeld seinen Gesellschaftervertrag bei der Niederrhein Tourismus GmbH zum Jahresende aus Kostengründen kündigt – auf Anraten der Verwaltung. Eine weitere freie Mitgliedschaft in der Gesellschaft, die Städte übergreifend über Freizeitmöglichkeiten am Niederrhein informiert und diese bewirbt, würde rund 50 000 Euro kosten. Geld, das die Stadt nun spart, wie Stadtmarketingleiter Ulrich Cloos am Mittwoch im Verwaltungsausschuss berichtete. Einzelne projektbezogene Zusammenarbeiten wie bei Radwandertagen werde es aber weiterhin geben.
Ulrich Hahnen (SPD) befürchtet, "dass wir uns abschneiden von den anderen Städten. Was die Verwaltung an einer Stelle angeschoben hat, kann sie nicht an anderer Stelle kritisieren." Der Austritt sei ein Fehler gewesen. Wilfried Fabel (CDU), dessen Fraktion für die Kündigung gestimmt hatte, berichtete von Problemen mit anderen Kommunen. "Vertreter aus Kleve und dem Kreis Viersen sind verärgert wegen unserer Kündigung. Wir können uns nicht bei einzelnen Events ins gemachte Nest setzen und die anderen zahlen lassen. Das wird weitere Missstimmung geben."
Cloos erklärte, dass sich die Stadt künftig als befristetes Mitglied im landesweiten Projekt "NRW Tourismus" engagiert. Diese Mitgliedschaft koste jährlich 4 000 Euro und habe als Erfolg kürzlich schon eine Reisegruppe von 60 Journalisten in das Mies-Projekt und die Häuser Lange und Esters geführt.
Der Großteil an außerstädtischer Werbung soll künftig aber über Partnerschaften aus der Wirtschaft abgewickelt haben. "Konkret haben die Hoteliers Walter Sosul und Henning Michel von den beiden Mercure-Hotels Interesse signalisiert." Die Hoteliers sollen über ihre Standorte in anderen Städten für Krefeld werben, dort etwa Prospekte auslegen. Außerdem stehe mit Dujardin ein weiterer potenzieller Partner bereit; zudem würden Gespräche mit dem Düsseldorfer Stadtmarketing geführt.