Krefeld TKN-Störfall: Betriebsrat will Investitionen
Krefeld · Nach der Strafanzeige der Bezirksregierung Düsseldorf gegen ThyssenKrupp Nirosta wegen erhöhter Emissionen in Stahldorf hat der Betriebsrat am Mittwoch Investitionen in die Entstaubungsanlagen gefordert.
"Wir fordern den Vorstand auf, bei der anstehenden dreiwöchigen Umbaumaßnahme des Stahlwerkes alle Entstaubungssysteme gründlich zu überprüfen und die geplanten Mittel zur Modernisierung der Entstaubungsanlagen zügig freizugeben", sagte der Betriebsratsvorsitzende Bernd Kalwa. Er forderte den Konzernvorstand auf, "alles zu tun, was zur Aufklärung dieses bedauerlichen Zwischenfalls beiträgt".
Wie unsere Zeitung berichtete, hat die Bezirksregierung Strafanzeige gegen TKN gestellt. Das Unternehmen soll einen Ofen unerlaubt in Betrieb genommen und dabei die Luft in unmittelbarer Nachbarschaft der Stahldorf-Grundschule mit Chrom und Nickel verschmutzt haben. Chrom gilt als krebserregend, Nickel löst Allergien aus. Im Planungsausschuss stimmten die Politiker gestern einstimmig für die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das TKN-Gelände.
Er schafft die Voraussetzungen für die Werkserweiterung und soll längerfristig die Lärmbelastung für die Anwohner senken. Rolf Rundmund (Grüne), Vorsitzender des Planungsausschusses, erklärte, er fühle sich schlecht vom Konzern informiert. Bei einem Treffen vor wenigen Tagen habe die TKN-Leitung den Störfall nicht thematisiert.
Gestern früh informierte TKN per E-Mail Anwohner und Bezirksvertreter, die an den vergangenen Nachbarschaftsgesprächen von ThyssenKrupp Nirosta teilgenommen hatten, über die Strafanzeige. Das Unternehmen wies in dem Schreiben die Vorwürfe des Landesumweltamtes zurück und versprach, den Sachverhalt aufzuklären.
"Diese Nachbarschaftsgespräche haben wir seit dem Beginn als sehr akzeptiertes und sehr positives Instrumentarium wahrgenommen", erklärte der Sprecher. Beim nächsten Nachbarschaftsdialog sollen die Emissionen Thema sein.
