Krefeld Theaterplatz: Stadt prüft neuen Standort für Toilette

Krefeld · Die Stadtverwaltung will nach der heftigen Kritik an dem Toilettencontainer auf dem Theaterplatz prüfen, ob der WC-Container für die Drogenszene doch noch versetzt wird.

"Der bisherige Standort ist eine provisorische Lösung, er war aus bisheriger Sicht der kostengünstigte, weil dort schon Leitungen liegen", erklärte gestern Stadt-Sprecherin Angelika Peters. "Wir prüfen jetzt, wie teuer das Umsetzen wäre und ob das finanziell vertretbar ist. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen."

"Darf auf keinen Fall so bleiben"

Vorausgegangen war ein Protestbrief des Kulturdezernenten Roland Schiffer an den Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU). Schiffer ist gleichzeitig auch Sozialdezernent; und damit verantwortlich für die Drogenszene auf dem Theaterplatz. Er räumte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung ein, dass er den gewählten Standort am Theaterplatz nie in Augenschein genommen hatte.

"Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Container durch Büsche versteckt wird." Im Brief an Kathstede schreibt Schiffer: "Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, lieber Gregor, (...) Ich bin mir sicher, Sie werden nach Ihrem Urlaub ähnlich entsetzt sein wie ich es war. Und sie werden mir zustimmen, dass es auf keinen Fall so bleiben darf. Schon zur Saisoneröffnung muss das Ding weg, und zwar hinter die Büsche zum Ostwall, wo ich den Standort immer vermutet hatte.

Diese Standortscheidung ist ein schwerer Schlag für das Ansehen des Theaterplatzes als Kulturplatz, vor allem aber für unser Stadttheater. Bitte geben Sie dem Theater das Ambiente und die Würde zurück, die Voraussetzung für künstlerischen Erfolg und Akzeptanz beim Publikum sind."

Die Bürgerinitiative Theaterplatz lehnt den WC-Container komplett ab. "Das ist genau das, was wir nicht haben wollten", sagte Sprecherin Brigitte Theveßen gestern. "Das Ding ist abschließbar, das ist lebensgefährlich. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann dort der erste Tote herausgezogen wird." Die Initiative hatte Pläne für eine deutlich teurere Toilettenanlage vorgestellt, die ebenfalls mobil gewesen wäre.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort