Theater Krefeld Wunschkonzert mit Musical-Hits

Krefeld · Am Samstag, 26. September, hat die Gala „The Show Must Go On“ Premiere im Theater. Die Sänger haben für den Abend ihre Lieblingsmelodien gewählt – von „Miss Saigon“ bis „Les Miserables“.

 Sie freuen sich auf große Melodien in „The Show Must Go on“: v.l. Lukas Witzel, Gabriela Kuhn und Andreas Fellner

Sie freuen sich auf große Melodien in „The Show Must Go on“: v.l. Lukas Witzel, Gabriela Kuhn und Andreas Fellner

Foto: Theater Krefeld/Mönchengladbach

Lukas Witzel  hat Gänsehaut, wenn er an den Moment denkt, in dem das Orchester einsetzt: Zum vollen Sound  wird er „Anthem“ singen, die Hymne aus dem Musical „Chess“ der Abba-Männer Benny Andersson und Björn Ulvaeus. Den Song hat er sich gewünscht. Und die Chance, „auch einmal etwas zu singen, was zwar zur Stimme passt, wofür man aber vielleicht nicht besetzt würde, weil Alter oder Typ nicht passen“. Deshalb ist der „Corona“-Spielplan des Theaters Krefeld und Mönchengladbach für den Sänger keine Notlösung. Er sieht ihn als Chance. Am Samstag, 26. September, hat „The Show Must Go On“ Premiere, es ist die erste Musical-Gala im Gemeinschaftstheater.

Für das Programm durfte das Ensemble seine Lieblingsmelodien vorschlagen: Die Liste reicht von „Les Miserables“ über „Drei Musketiere“ bis zu „Othello darf nicht platzen“.

„Wir hatten für die Spielzeit drei Musical-Gastsänger verpflichtet und wollten die Verträge trotz Corona einhalten. Also haben wir überlegt, was wir machen können“, berichtet Musikdramaturgin Ulrike Aistleitner. Das Ergebnis ist eine Musical-Gala mit dem Titel des Durchhaltemottos für die Spielzeit „The Show Must Go on“ – die Show muss weitergehen.

Der gleichnamige Queen-Song wird natürlich zu hören sein – als Zugabe. Denn vom Beifall des Publikums ist das Team um den musikalischen Leiter Andreas Fellner überzeugt: „Es sind lauter Highlights. Und dabei darf man musikalisch dick auftragen. Beim Musical gibt es keine Zurückhaltung.“

Dick, pardon: satt wird der Klang werden. Es spielt eine nur knapp verkleinerte Formation der Niederrheinischen Sinfoniker. „Das Orchester wird regelmäßig auf Corona getestet. Viele Gäste zu verpflichten ist nicht erlaubt. Deshalb mussten wir auf E-Gitarre und Saxofon verzichten. Aber wir haben Arranhgements, bei denen das wunderbar funktioniert“, sagt Fellner.

Fürs Singen sind die Vorgaben  ebenfalls streng: Vier Meter Abstand in Singrichtung müssen die Akteure einhalten. Das macht nicht nur romantische Liebesszenen unmöglich, es schränkt jegliche szenische Aktion ein. Also beschränkt man sich auf Soli und Duette. Und das klappt – auch wenn es um die Liebe geht. Etwa bei „Miss Saigon“, wo  eine Fernbeziehung zwischen Asien und USA im Mittelpunkt steht. Oder in Geschichten, in denen ein Partner nur in der Erinnerung lebt oder aber drei Frauen gleichzeitig einen inneren Monolog führen. Die Geschichten müssen die Zuschauer nicht kennen, sie können sich auf den großen musikalischen Moment konzentrieren.

Darstellerisch müssen sich die Akteure im Zaum halten. „Es ist schon schwierig, Emotionen herzustellen, ohne in eine Rolle eingebettet zu sein, ohne Kostüm und nur aus der Musik heraus“, sagt Gabriela Kuhn, die gemeinsam mit Susanne Seefing am Konzept mitgefeilt hat. Welche Geste und welche Mimik man wähle, damit es nicht künstlich wirke, sei eine Gratwanderung, findet auch Witzel. Aber die Songs entschädigen. „Ich wollte gerne Secret Garden haben. Das Musical liebe ich. Und „Ich hab’ geträumt“ aus „Les Miserables“ ist mein absolutes Lieblingslied“, erzählt Kuhn. Beide Wünsche gingen in Erfüllung. Auch Fellner, der Abend auch moderieren wird, schwärmt für „Les Miserables“, hält aber jeden Song für ein Highlight. „Die Reduktion der Orchestermitglieder ist nicht sehr spürbar.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort