Krefeld Bei der „Borussia-Revue“ hat es  gefunkt

Krefeld · Nach zwei Jahren am Gemeinschaftstheater wechselt die Schauspielerin Anna Pircher nach Trier.

 Die Schauspielerin Anna Pircher hat in Krefeld unter anderem in der Borussia-Revue“ gespielt.

Die Schauspielerin Anna Pircher hat in Krefeld unter anderem in der Borussia-Revue“ gespielt.

Foto: Matthias Stutte

(RP/ped) Anna Pircher kann überraschen. Zum Beispiel mit der Kunst, auf dem Einrad zu fahren. Oder mit ihrer ersten Rolle: eine alte Frau in einem Weihnachtsstück damals war sie gerade in der vierten Klasse. Aber sie traf mit ihrem älteren bruder die Verabredung, Schauspieler zu werden. Mit 17 setzte sie es in die Tat um und startete ihr Schauspielstudium an der Universität der Künste in Berlin. Sie hat einen italienischen Pass und eine tiefe Liebe zum deutschen Theater. Zwei Kulturen sind für sie Normalität, an der Universität der Künste in Berlin. Pircher sie ist bilingual aufgewachsen. wurde 1993 in der norditalienischen Provinz Südtirol in der Kleinstadt Meran geboren und absolvierte dort auch ihre gesamte Schulausbildung in deutscher sowie in italienischer Sprache. Schon mit 17 Jahren begann sie ihr Studium an der Universität der Künste in Berlin, das sie 2014 erfolgreich abschloss. Bevor sie in der Spielzeit 2016/17 ans Theater Krefeld und Mönchengladbach kam, spielte sie unter anderem im Wintergarten Varieté in Berlin die Rolle der Dorothy in „Der Zauberer von Oz“, an der Neuköllner Oper im Rahmen des Musicals „Stimmen im Kopf“, sowie Julia in „Romeo und Julia“ im Schloss Nymphenburg in München.

Als Schauspielerin wechselt man oft den Wohnort, zieht manchmal quer durch die Republik, von Engagement zu Engagement. Sie kommen sogar aus einem anderen Land, aus Italien. Wie war das Leben am Niederrhein für Sie?

 Anna Pircher tanzt bei „Wir sind Borussia“ auf dem Tisch.

Anna Pircher tanzt bei „Wir sind Borussia“ auf dem Tisch.

Foto: Matthias Stutte

Anna Pircher: Ich habe mich am Niederrhein sehr wohl gefühlt. Die Menschen sind mir offen und entgegenkommend begegnet. Ich lebe jetzt seit einem Jahr in Mönchengladbach und bin sehr überrascht, wie viel Grün die Stadt zu bieten hat. Gerne jogge ich durch die Felder und Wälder oder fahre mit dem Fahrrad die Niers entlang.

 Anna Pircher (r.) und Esther Keil in „Everything beautiful“

Anna Pircher (r.) und Esther Keil in „Everything beautiful“

Foto: Matthias Stutte

Am Theater Krefeld und Mönchengladbach haben Sie während ihres Engagements viele, sehr unterschiedliche Rollen gespielt. Welche werden Ihnen ganz besonders in Erinnerung bleiben?

Pircher: Die Figur der 15-jährigen Dawn Close aus dem Stück „Für immer schön“ von Noah Haidle hat mich sehr beeindruckt. Voller Hoffnung schließt sich das Mädchen dem Lebensstil ihrer Mutter an, die als Kosmetikvertreterin von Tür zu Tür zieht. Dieser harten Lebensart und Einstellung ist sie jedoch nicht gewachsen. Schließlich nimmt sie sich als drogensüchtige und depressive junge Frau das Leben. Eine Rolle, die ich aus persönlichen Gründen unbedingt noch erwähnen muss, ist Lena in der Fußball-Revue „Wir sind Borussia“. Schließlich habe ich damit einen jungen Zuschauer aus Mönchengladbach besonders überzeugen können und mittlerweile hat sich dieser Fußballfan zu einem eifrigen und interessierten Theaterbesucher entwickelt, mit dem ich nun schon über ein Jahr glücklich zusammenlebe.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Pircher: Ich probe gerade Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ in meiner Heimat Meran in Südtirol, in dem ich die Rolle der Hermia spiele. Die Inszenierung wird im Rahmen der Schlossfestspiele in Dorf Tirol auf die Bühne gebracht. Vor einem Jahr habe ich in meiner Sommerpause dort in dem Stück „Die Verfolgten“ von Luis Zagler, einem Südtiroler Autor, gespielt. Die Schlossfestspiele verbinden für mich Arbeit mit Heimat, Familie und Freunden. In einem Monat geht es für mich dann ans Theater Trier, wo ich mich auf eine intensive, sehr spannende und abwechslungsreiche erste Spielzeit freue.

((RP/ped))
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