Krefeld Textilmuseum erforscht Ankäufe aus der Zeit des Nationalsozialismus

Krefeld · Das Deutsche Textilmuseum veranstaltet am Freitag, 8. September, die Tagung "Textile Erwerbungen und Sammlungsstrategien europäischer Museen in der NS-Zeit". Interessierte können kostenlos an der Veranstaltung teilnehmen. Das Museum am Andreasmarkt widmet sich 2017 und 2018 der Erforschung eines Sammlungsteils, der im Jahr 1943 an das Museum kam. Es handelt sich um Kleidung, Accessoires und Schmuck aus dem Besitz des Malers Paul Prött.

Über die Umstände, wie die Dinge in die Museumssammlung kamen, ist bislang kaum etwas bekannt. So geben die Objekte Anlass, sich im Rahmen dieses Symposiums mit ihrer Herkunft, den Interessen des Sammlers sowie mit der Ankaufspolitik und den Sammlungsstrategien von Museen in der Zeit des Nationalsozialismus zu befassen.

Das Deutsche Textilmuseum rückt den Erwerb von Textilien in dieser Zeit in den Fokus und eröffnet damit die Diskussion über eine Materialgattung, die bislang nicht unter dem Blickwinkel der Provenienzforschung untersucht wurde. Aus den Berichten über bereits erforschte Fallbeispiele erwarten die Veranstalterinnen weiterführende Hinweise auf Verbindungen von europäischen Sammlern und Sammlungen untereinander, zu den internationalen Verflechtungen und Mechanismen des Kunsthandels und zu möglichen Geldgebern.

In den Pausen der Tagung besteht die Möglichkeit zu einem Rundgang durch die aktuelle Ausstellung des Textilmuseums und zur Besichtigung einer Auswahl der Sammlungsobjekte Paul Prötts in der Museumsbibliothek. Die Tagung findet im Rahmen des ersten Forschungsprojektes der Schwerpunktförderung der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld (2017-2021) "Ans Licht!" statt.

Die Anmeldung ist möglich bis Freitag, 1. September, unter Telefon 02151 9469450 (Sekretariat).

(RP)
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