Krefeld Telefonseelsorge sucht Ehrenamtler

Krefeld · 24 Gespräche pro Tag führt die Telefonseelsorge in Krefeld jeden Tag im Schnitt. Sie verfügt über zwei Leitungen, aber nur eine kann personalbedingt dauerhaft besetzt werden. Zusätzliche Helfer werden gesucht.

 Dieter Mokros, Leiter der Telefonseelsorge, am Dionysiusplatz. Etwa 50 Frauen und Männer arbeiten zur Zeit ehrenamtlich in der Telefonseelsorge, neben drei Hauptamtlichen.

Dieter Mokros, Leiter der Telefonseelsorge, am Dionysiusplatz. Etwa 50 Frauen und Männer arbeiten zur Zeit ehrenamtlich in der Telefonseelsorge, neben drei Hauptamtlichen.

Foto: Thomas Lammertz

"Anonym. Kompetent. Rund um die Uhr." Mit diesen Schlagwörtern fordert die Telefonseelsorge bundesweit Menschen auf, ihre Sorgen zu teilen. Knapp 9.000 Gespräche führen die Mitarbeitenden der ökumenischen Telefonseelsorge Krefeld - Mönchengladbach - Rheydt - Viersen jedes Jahr. "Das sind etwa 24 Gespräche pro Tag", rechnet Dr. Annette Valentin, Psychologische Mitarbeiterin der Telefonseelsorge mit Sitz in Krefeld.

"Hinzu kommen noch etwa 2000 Anrufe, bei denen sich keine Gespräche ergeben oder bei denen wir nicht zuständig sind." Dabei noch nicht eingerechnet sind die vielen Anrufversuche, bei denen die Anrufenden nicht durchkommen, weil der Mitarbeitende im Gespräch ist. "Das sind etwa zehnmal so viele", schätzt Valentin.

Die Telefonseelsorge mit Sitz in Krefeld verfügt zwar über zwei Leitungen, doch meist steht rund um die Uhr nur eine Person für Gespräche zur Verfügung. "Gerne würden wir eine Doppelbesetzung anbieten", erklärt Dieter Mokros, Leiter der Telefonseelsorge. "Doch dazu haben wir leider zu wenige ehrenamtlich Mitarbeitende." Etwa 50 Frauen und Männer arbeiten zur Zeit ehrenamtlich in der Telefonseelsorge, neben drei Hauptamtlichen.

Deshalb werden dringend weitere Ehrenamtliche gesucht, die sich eine solche Arbeit vorstellen könnten. Im März beginnt der nächste Ausbildungskurs - er ist kostenlos. Zwölf Frauen und Männer können an dem neuen Kurs teilnehmen, Menschen zwischen 20 und 80. Erich Franken, stellvertretender Leiter der Telefonseelsorge, wird die Ausbildungsgruppe leiten.

"Wir suchen Menschen, die emotional stabil sind, eventuell selber bereits durch Lebenskrisen gegangen sind und diese bewältigt haben", sagt Franken. "Und sie sollten tolerant sein und bereit, sich andere Lebensentwürfe einzulassen." Eine weitere Voraussetzung ist die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche, die Mitglied der ACK ist, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.

Der Kurs dauert zwischen acht und zehn Monate und umfasst etwa 120 Stunden, davon zwei komplette Wochenenden in Herzogenrath. Die weiteren Stunden finden in Krefeld statt. Die Ausbildung gliedert sich in drei Bereiche: Biografiearbeit, Methoden der Gesprächsführung und sachbezogene Themen wie etwa die Themenkomplexe "Psychische Erkrankungen", "Tod und Trauer" oder "Sucht".

Neben der Theorie sind auch mehrere Praxisteile eingeschlossen, in denen die Auszubildenden bei bereits tätigen Ehrenamtlichen hospitieren und langsam an die Arbeit der Telefonseelsorge herangeführt werden. "Am Abschluss der Ausbildung werden die Neuen in einem Gottesdienst beauftragt", erklärt Dieter Mokros. Sie verpflichten sich, mindestens zwei Jahre etwa 15 Stunden pro Monat Dienst in der Telefonseelsorge am Dionysiusplatz zu machen. Selbstverständlich gibt es nach der Beauftragung regelmäßige Fortbildungsangebote und auch die Möglichkeit zur Supervision.

(RP)
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