In der VHS in Krefeld Innovation und Technik am Tag der Smart City

Krefeld · Ob dimmbare Laterne, intelligente Kniebandagen oder Lieferroboter: Der Tag der Smart City in der VHS ließ ahnen, wie die Technik der Zukunft unseren Alltag erleichtern könnte. Die Besucher konnten zudem ihre Wünsche äußern.

 Die dimmbare Straßenlaterne: Florian und Rainer Welter (Namensgleichheit ist Zufall) führen eine Laterne mit einstellbarer Lichtintensität vor.

Die dimmbare Straßenlaterne: Florian und Rainer Welter (Namensgleichheit ist Zufall) führen eine Laterne mit einstellbarer Lichtintensität vor.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Eine schlaue Laterne, die man über Mobilfunk steuern kann, war nur eine digitale Neuheit, die Besucher in der  Volkshochschule entdecken konnten. Mittwoch, 17. August war der „Tag der Smart City“ in Krefeld.  Ziel der Veranstalter war es, die Krefelder am Entwurf einer digitaleren Stadt teilnehmen und teilhaben zu lassen.

Die Netzgesellschaft Niederrhein (NGN) führte eine Leuchte vor, die die Betreiber bedarfsgerecht einstellen können. „Zu den verkehrsschwachen Zeiten kann man das Licht reduzieren, in der Nacht könnte man auf eine Grundbeleuchtung dimmen“, erklärt Rainer Welter, Energietechniker bei der NGN. Ein weiterer Vorteil: Durch die bedarfsgerechte Beleuchtung sinke die Lichtemission und man belaste die Umwelt weniger.  Außerdem habe die Polizei einen Alarmknopf, mit dem sie der NGN melden könne, dass sie akut mehr Licht in einem bestimmten Bereich brauche.

 Sensoren für ein künstliches Kniegelenk: Sinan Yavus führt Kniebandagen vor, die unter anderem  Fehlbelastungen melden und Daten für die Physiotherapie liefern.

Sensoren für ein künstliches Kniegelenk: Sinan Yavus führt Kniebandagen vor, die unter anderem  Fehlbelastungen melden und Daten für die Physiotherapie liefern.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Hochschule Niederrhein präsentierte unter anderem eine „smarte Mülltonne“. „Sie soll dazu motivieren, Müll vernünftig zu sortieren und zu entsorgen“, sagt Sinan Yavuz, Aussteller der Hochschule. Die Tonne wurde nach einer Idee von Schülern auf dem KReate-Future 2019 entwickelt, einem Wissenschaftscamp für Schüler. Man kann Müll in das Innere der Tonne stellen, und sie analysiert die Müllart und das Gewicht des Produktes. Zu der Erfindung gibt es auch eine App.

Yavuz stellte den Besuchern auch eine Bandage mit Sensoren vor, die vor Fehlstellungen des Beines nach einer Knieoperation warnt. Die Daten werden auf einer SD-Karte und einer App  gespeichert. So können Ärzte und Physiotherapeuten sie nutzen.

 Elke Hechler testet einen Lieferroboter. Das Gerät liefert zum Beispiel Getränke auch in obere Stockwerke, denn der Roboter ist in der Lage, Aufzug zu fahren.

Elke Hechler testet einen Lieferroboter. Das Gerät liefert zum Beispiel Getränke auch in obere Stockwerke, denn der Roboter ist in der Lage, Aufzug zu fahren.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Stadt Krefeld, Stadtwerke und Wirtschaftsdezernat haben den Smart-City-Tag initiiert. „Krefeld ist schon dabei, viele Zielgruppen zu bedienen. Das wird hier gebündelt dargestellt“, sagt Markus Lewitzki, Referent für Digitalisierung der Smart City. Die Grundidee ist laut Lewitzki, die Öffentlichkeit an der Initiative zu beteiligen. Dies war auch online über ein Beteiligungsportal möglich. „Smart-City ist gerade das große Thema in Sachen Stadtentwicklung“, erklärt Lewitzki.

Um die Bürger mit einzubeziehen, gab es interaktive Stationen. Eine davon war die „Empathiekarte“. Besucher konnten ihre Antworten auf Fragen wie „Wie sehen Sie Krefeld?“ auf Zetteln unter die Fragen schreiben. „Tolle Menschen, viele Engagierte, spannende Projekte“, schrieb ein Besucher. Ein anderer urteilte, es gebe „immer noch Luft nach oben“ bei der Entwicklung der Stadt. An einer weiteren Station wurde deutlich, dass die Bürger die Digitalisierung tendenziell als wichtig und chancenreich sehen.

 Die Zukunft als Smart City:  Sinan Yavus führt einen Müllrobter vor, der eingeworfenen Müll erkennen kann und sofort sortiert.

Die Zukunft als Smart City:  Sinan Yavus führt einen Müllrobter vor, der eingeworfenen Müll erkennen kann und sofort sortiert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ein anderer Raum ermutigte Gäste, eigene Vorschläge für das Krefeld der Zukunft zu äußern. Sie wünschten sich zum Beispiel eine digitale Klimaschule für Schüler städtischer Schulen. Weitere Anregungen war ein Neun-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr oder eine smarte Dachbegrünung auf allen städtischen Gebäuden.

Ein beliebter Aussteller war KReMINTec e.V.. Insbesondere junge Gäste gravierten Schlüsselanhänger an diesem Stand.  Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, Schüler für die sogenannten MINT-Fächer zu begeistern. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Der Verein bietet zum Beispiel einen Kurs an, in dem Schüler eine PCR-Virentestmaschine bauen können. „Wir bringen Wirtschaft und Wissenschaft auf eine Plattform“, sagt Koordinatorin Chrissoula Tolidou.

Das Unternehmen Showbotics feierte mit seinen Lieferrobotern sogar seine Premiere in Deutschland. Die intelligenten Geräte können beispielsweise Getränke auch in höhere Etagen ausliefern.

Das Gigabitbüro des Bundes stellte zum ersten Mal in Krefeld aus. Das deutschlandweite Angebot des Verkehrsministeriums schult kommunale Vertreter beim Thema Breitbandausbau kostenlos. Die Aussteller empfingen die Besucher mit dem Infomobil vor der Volkshochschule.

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