Krefeld SWK droht: Weniger Busfahrten

Krefeld · Die Stadtwerke mobil sind höchst verärgert über den Luftreinhalteplan. Busse mit roter Plakette sollen nicht mehr in der City fahren. Rund 30 bisher in Krefeld fahrende Busse wären betroffen. Jetzt droht die Fahrplan-Ausdünnung.

Krefelds Feinstaub-Problemzonen
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Die Krefelder müssen sich auf eine deutliche Reduzierung des Busangebots ab dem 1. Januar 2011 einstellen. Guido Stilling, Geschäftsführer der Stadtwerke mobil, hat gestern im Gespräch mit unserer Zeitung angekündigt, den Fahrplan wegen des neuen Luftreinhalteplans deutlich reduzieren zu müssen. Hintergrund: 30 der 131 in Krefeld eingesetzten Busse haben eine rote Plakette; und dürfen nicht in die Umweltzone einfahren.

Zwar haben in der SWK-eigenen Busflotte nur 5 von 81 Bussen rote Plaketten. Allerdings wird ein großer Teil des Schülerverkehrs über Subunternehmer bedient. Von 50 Bussen dieser Subunternehmer haben 25 nur eine rote Plakette.

"Fehlende Lobby für ÖPNV"

Stilling beklagt eine "fehlende Lobby" für den Öffentlichen Personennahverkehr in Krefeld. Denn zahlreiche Fahrzeuge dürfen ab 2010 trotz roter Plakette mit Ausnahmegenehmigung in die von Stadtverwaltung und Bezirksregierung beschlossene Umweltzone fahren: unter anderem Nato-Fahrzeuge und Schausteller (siehe Infokasten). Der Stadt-eigene Betrieb SWK allerdings nicht. Stilling: "Dabei tragen wir mit dem Busverkehr dazu bei, dass weniger Autos in die Innenstadt kommen."

Eine Anpassung der Fahrzeugflotte an die aktuelle Regelung des Luftreinhalteplans würde die SWK mobil eine Million Euro kosten. "Das können wir nicht aus dem Ärmel schütteln." Neben Fahrplanreduzierungen plant Stilling als eine weitere konkrete Reaktion auf den Luftreinhalteplan, die Fahrzeuge mit roter Plakette künftig nur noch in Viersen fahren zu lassen; auch diese Stadt wird von den SWK bedient.

"Die Überraschung war bei uns groß, als wir in den Luftreinhalteplan blickten. Denn ursprünglich war vorgesehen, dass in Krefeld die Busse wie in anderen Städten auch eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Die gibt es aber jetzt doch nicht." In anderen Städten stünde eine Ausnahmegenehmigung für den Busverkehr immer im Luftreinhalteplan mit drin, sagt Stillings. "Wir wollen die Ausnahmegenehmigung ja nicht über Gebühr strapazieren, natürlich müsste sich auch der Nahverkehr nach einer Übergangszeit auf die veränderten Bedingungen einstellen."

Am Freitag will sich Stillings noch mal mit Helmut Döpcke, Leiter des Fachbereichs Umwelt, zusammensetzen.

(RP)
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