Nahverkehrs-Streik in Krefeld SWK: "Angebot im Vergleich zu anderen Kommunen passabel"

Krefeld · Am Tag des Nahverkehrs-Streiks werben die Stadtwerke um Verständnis bei den betroffenen Pendlern. "Im Vergleich zu manchen anderen Kommunen haben wir ein passables Ersatzangebot auf die Beine gestellt" , findet SWK-Sprecher Dirk Höstermann. Alle 155 Fahrer streiken am Dienstag.

 Statt auf Schienen fuhr die 042 am Dienstag auf Asphalt. Für die mehr als 600 Stadtbahn-Verbindungen pro Tag hatte die SWK Ersatzbusse organisiert. 13 reguläre Buslinien fielen wegen Fahrermangels komplett aus.

Statt auf Schienen fuhr die 042 am Dienstag auf Asphalt. Für die mehr als 600 Stadtbahn-Verbindungen pro Tag hatte die SWK Ersatzbusse organisiert. 13 reguläre Buslinien fielen wegen Fahrermangels komplett aus.

Foto: Jochheim

Ersatzbusse für Stadtbahnen teils 15 Minuten verspätet

Weil die Gewerkschaft ver.di streikt, fährt am heutigen Dienstag in Krefeld keine einzige Stadtbahn. Stattdessen sind entsprechend beschilderte ("041" etc.) Ersatzbusse im Einsatz.

Dass diese teilweise bis zu 15 Minuten verspätet sind, liege daran, dass die Busse nicht durch die Großbaustelle an der Haltestelle Rheinstraße fahren können. Sie müssen einen Umweg über Neue Linner Straße — wo auch die Ersatzhaltestelle ist — und Philadelphiastraße fahren. "Außerdem sind heute auch mehr Menschen als sonst mit dem Auto unterwegs", sagt Höstermann. So komme es etwa zu längeren Rückstaus an Ampeln.

Allein 636 Stadtbahn-Fahrten müssen ersetzt werden — mit deutlich weniger Personal

Insgesamt müssten allein 636 tägliche Fahrten der vier Stadtbahn-Linien ersetzt werden, rechnet die SWK vor. Sämtliches Personal, das heute im Einsatz ist, stammt von Subunternehmen wie KVS oder WestBus, deren Angestellte nicht über ver.di organisiert sind.

Diese Unternehmen haben so viele Fahrer für die SWK abgestellt wie sie konnten. Wie viele das sind, können die Stadtwerke selbst nicht sagen. Einige Dutzend dürften es schon sein — aber eben deutlich weniger als die 155 SWK-eigenen Fahrer, die heute normalerweise im Einsatz wären.

13 Buslinien fallen komplett aus

Deshalb habe man sich dazu entscheiden müssen, heute 13 Buslinien komplett ausfallen zu lassen — 046, 047, 051, 052, 054, 057, 058, 059, 060, 061, 068, 069 und 927. Davon wurden unter anderem Schüler aus St. Hubert eiskalt überrascht, die am Dienstagmorgen kilometerweit zum Bahnhof nach Kempen laufen mussten.

Nur eingeschränkt fahren die Linien 055, 056, 062 und 063.

Wie gewohnt fahren die Ringbuslinie 045 in Krefeld-Hüls sowie die Linien 064, 065, 066, 067, 074 und 839.

"Keine Zeit, um Aushänge an den Haltestellen anzubringen"

Höstermann erklärt noch einmal: "Wir als SWK werden bestreikt, wir können nichts dafür." Erst am Montagvormittag habe man von den Streiks erfahren. Seit Montagnachmittag informieren die Stadtwerke mit einer Laufschrift auf den Anzeigetafeln über den Streik.

Viele Pendler hatten Informationen an den Haltestellen schmerzlich vermisst, vor allem am Hauptbahnhof oder an der Rheinstraße, die wegen der Großbaustelle ohnehin unübersichtlich ist. Entsprechende Hinweise etwa in Form von Plakaten anzubringen, sei in der Kürze der Zeit schlicht nicht möglich gewesen, bedauern die Stadtwerke. "Das war eben ein kurzfristiger Warnstreik. Wir mussten wohl oder übel darauf bauen, dass alle Pendler über Funk und Fernsehen, Zeitung oder Internet darauf aufmerksam werden."

Unter 02151 / 98 4111 haben die Stadtwerke ein Info-Telefon geschaltet.

(tjo)
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