Krefeld Sweet-Hitparade zum großen Bühnenabschied

Krefeld · 1500 Fans feierten die Hits der Glam-Rock-Band in der Kulturfabrik. Zur Kufa hat die Band eine besondere Verbindung.

 The Sweet hatten alle Hits dabei, die ihre Fans erwartet haben. So wie hier in Erkelenz, präsentierte sich die Band auch in der Kufa, links Andy Scott.

The Sweet hatten alle Hits dabei, die ihre Fans erwartet haben. So wie hier in Erkelenz, präsentierte sich die Band auch in der Kufa, links Andy Scott.

Foto: JL

Nur Gitarrist Andy Scott ist noch übrig von der Urbesetzung aus dem Jahr 1970, aber Freundschaften, die man als Teenager schließt, können trotzdem ein Leben lang halten. Und so fanden sich am Freitag und Samstag in der Kulturfabrik insgesamt gut 1500 Fans von "The Sweet" ein, die mit "The Final" auf großer Bühnen-Abschiedstournee sind.

Die Sweet-Fans sind inzwischen gemeinsam mit ihren Idolen ergraut, auch wenn Scott auf der Bühne das nicht zugeben mochte und seinen Kopf mit hellblondem, ellbogenlangen Fremdhaar bedeckte. Zum Glück geriet nicht der ganze Auftritt der Londoner Band, die in ihrer Glanzzeit von kaum jemandem über 18 Jahre ernst genommen wurde, aber weltweit mehr als 55 Millionen Alben verkaufte, so lächerlich wie dieser Kopfputz. Vorweg kamen erst mal "Heaven in Hell" auf die Bühne, eigentlich ein Quintett, an diesen Abenden aber als sparsames Duo. Sänger Peter Straub bewies, dass er mit seiner stark an Robert Plant erinnernden Stimme Songs wie "Shadow On The Wall" und "Whole Lotta Love" absolut gewachsen ist.

Aber die Begleitung einer simpel geschrummelten akustischen Gitarre wirkte recht armselig. "Action" hieß dann der erste Titel von den "Süßen", gefolgt von "New York Groove". Anfangs ein bisschen hölzern, verstand es die Band aber durchaus, Stimmung aufzubauen. Die Kufa sei übrigens, so erzählte Scott zwischendurch, quasi heimisches Territorium für "The Sweet", denn dort seien mehrere Titel für ein Live-Album mitgeschnitten worden, was den wenigsten Fans bekannt sei. Eigentlich gehören solche Angaben aufs Platten-Cover."Hellraiser", "The Six Teens", "Everything" und "Defender" präsentierten die Band in der bekannten Weise, der "Peppermint Twist" setzte einen ungewohnten, im Saal aber hochwillkommenen Akzent mit einem leichten Beach- Boys-Touch. Weniger enthusiastisch wurde ein akustischer Einschub mit "Lady Starlight", "Lost Angels" und einem Medley aus "Co-co", "Funny" und "Poppa Joe" entgegengenommen.

Das klang einigen wohl zu sehr nach Crosby, Stills, Nash & Young. Mit "Teenage Rampage" nahm die Party aber - ohne Pause durchgespielt - wieder Fahrt auf. Und nach dem Bubble-Gum-Ausflug mit "Wig Wam" und "Little Willy" wurde "Love Is Like Oxygen" zum Triumph, der das große Finale einleitete. Blieben noch "Fox On The Run", "Blockbuster" und der "Ballroom Blitz" von der Sweet-Hitlist, auf die auch die Fans des Finales nicht verzichten mochten.

(RP)
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