Diskussion um Klimaschutz FFF fordert Stadtspitze und Investor zu Podiumsdebatte über Surfpark auf

Krefeld · Die Klimaschützer sind überzeugt, beim Austausch der Argumente die Öffentlichkeit gegen den Surfpark mobilisieren zu können. Ratsfrau und FFF-Sprecherin Björna Althoff bemängelt, dass die Stadt Anfragen von ihr aus dem Rat immer noch nicht beantwortet habe.

 Björna Althoff ist Sprecherin von Fridays for Future Krefeld.

Björna Althoff ist Sprecherin von Fridays for Future Krefeld.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Fridays for Future (FFF) Krefeld hat die Stadtspitze, die politischen Befürworter des Surfparks und Investor Andreas Niedergesäss vom Projektentwickler Elakari quasi zum Duell gefordert – zum Duell der Argumente bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion. FFF und deren Krefelder Sprecherin, die partei- und fraktionslose Ratsfrau Björna Althoff, sind überzeugt, dass sie sich in einer offenen und „fairen“ Debatte mit ihren Argumenten durchsetzen und die breite Öffentlichkeit gegen den Surfpark mobilisieren würden. Es sei, so die Klimaschützer, noch zu keinem „fairen Fakten-Klima-Austausch“ gekommen. Die Verwaltung hingegen und die Befürworter des Bebauungsplans haben immer geltend gemacht, dass die Klimafragen im Rahmen der üblichen Gutachterkriterien fachgerecht von renommierten Gutachterbüros geklärt worden seien.

Althoff kritisiert insbesondere, dass Fragen von ihr als Ratsfrau an die Verwaltung auch nach sechs Wochen noch unbeantwortet seien. Weder die Stadtspitze – bestehend aus Oberbürgermeister Frank Meyer und Stadtdirektor Markus Schön – noch die  Angesprochenen in der Politik noch der Investor haben Althoff zufolge auf das Ansinnen, sich in einer Podiumsdiskussion zu stellen, reagiert.

„Meine Anfrage zu Basis-Klima und -Energieaspekten des Surfparks liegt seit sechs Wochen bei der Verwaltung, die damit die ihr zustehende Bearbeitungszeit einfach reißt“, erklärt Althoff. Die Antworten hätte die Verwaltung bereits intern zu Beginn der fast dreijährigen Planungsphase klären und damit „aus dem FF“ liefern können müssen, wenn sie schon nicht in den offiziellen Dokumenten nachlesbar seien, kritisiert sie.

 Althoff bemängelt etwa, dass in der öffentlichen Darstellung des Bebauungsplans für den Surfpark so getan werde, als ob es die Aufwertung des Elfrather Sees (gemäß dem sogenannten Masterplan E-See) und den Surfpark nur zusammen gebe – beides seien aber getrennte Projekte. Sie möchte auch konkret wissen, wie die Stadt die zusätzliche CO2-Last durch den Surfpark bis zur angestrebten Klimaneutralität Krefelds im Jahr 2035 ausgleichen will. Bislang gibt es vonseiten der Verwaltung nur den allgemeinen Hinweis, dass der Ausgleich erfolgen soll.

Ein Grund aber, warum diese Antwort nicht einfach ist, liegt darin, dass die Größe dieses CO2-Fußabdrucks unklar ist. Surfpark-Investor Niedergesäss hat zuletzt erklärt, er wolle den Surfpark nahezu komplett mit Ökostrom betreiben; er habe dazu konkrete Angebote von den Stadtwerken eingeholt. Althoff misstraut dieser Zusage und hat Niedergesäss gefragt, ab welcher Preishöhe für Ökostrom er wieder auf den üblichen Strommix zurückgreifen würde, der preisgünstiger und CO2-lastiger wäre.

Althoff sieht im Fehlen der Antworten System: Klima-Aspekte seien schon im Planungsverlauf weitgehend ignoriert worden, heißt es, die Verwaltung möchte demnach nicht, dass diese Informationen der Bürgerschaft rechtzeitig während der Offenlage zur Verfügung stehen. In der Offenlage können Bürger Einwände gegen einen Bebauungsplan erheben.

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