Krefeld Stups-Kinderhospiz sucht Ehrenamtler

Krefeld · Das Stups-Kinderzentrum ist auf der Suche nach Helfern, die ehrenamtlich im Kinder- und Jugendhospiz tätig werden möchten. Eine Aufgabe für Menschen mit Herz und der Bereitschaft, die Ausbildung zum Familienbegleiter zu absolvieren.

 Elisabeth Klein-Freibüter, Johannes Klein (mitte) und Rainer Brosen haben sich im Stups-Kinderzentrum zu Familienbegleitern ausbilden lassen und arbeiten nun ehrenamtlich. Der nächste Kursus startet im September.

Elisabeth Klein-Freibüter, Johannes Klein (mitte) und Rainer Brosen haben sich im Stups-Kinderzentrum zu Familienbegleitern ausbilden lassen und arbeiten nun ehrenamtlich. Der nächste Kursus startet im September.

Foto: Thomas Lammertz

Eigentlich hatte sich Rainer Brosen vorgenommen, als Begleitperson für gesunde Geschwisterkinder in den Einsatz zu gehen, als er vor vier Jahren in der Zeitung las, dass das Kinder- und Jugendhospiz im Stups-Kinderzentrum auf der Suche nach Ehrenamtlern war. "Ich ging im Februar 2015 in Rente und wollte mich gerne ehrenamtlich einbringen. Also bin ich zum Informationsabend gegangen", erinnert sich der 66-Jährige. Was er hörte, sprach ihn an. Es folgte ein Einzelgespräch im stups, bei dem die Entscheidung fiel, mit der Ausbildung zum Familienbegleiter zu starten.

34 Ehrenamtler im Alter zwischen Mitte 20 bis Ende 70 arbeiten im Kinder- und Jugendhospiz des Stups-Kinderzentrums. Vor dem Hintergrund, dass das Stups-Kinderzentrum einen Frosch im Logo hat, sprechen die Ehrenamtler von sich mit einem Augenzwinkern auch gerne als "Froschkönige". Und genau für diese Gruppe der Froschkönige sucht das Stups jetzt Verstärkung. "Wir haben seinerzeit 50 Ehrenamtler ausgebildet, von denen 16 aktuell aufgrund von persönlichen Veränderungen auf Pause gesetzt sind. Die Nachfrage von Familien nach solchen Familienbegleitern ist immens groß und wir würden gerne weitere Menschen zu Familienbegleitern ausbilden", sagt Nancy Gasper, die Leiterin des Stups-Kinderzentrums.

Zu der ein Jahr andauernden Ausbildung, die sich in Module aufteilt und insgesamt 140 Stunden umfasst, gehört auch ein Praxiseinsatz von 20 Stunden, der im Stups geleistet wird. "Ich hatte eine Schulbegleitung und eine stationäre Betreuung im Hospiz. Im Sommer habe ich auch mal den Rasen geschnitten und Blumen gegossen. Arbeit gibt es im Stups immer", berichtet Brosen. So lernte er den Alltag im Hospiz kennen. "Durch das aktive Leben in der Betreuung habe ich eine ganz andere Vorstellung und Denke bekommen. Jeder Tag ist anders und man muss unvoreingenommen sein", sagt Brosen, der vor über einem Jahr eine ambulante Betreuung übernommen hat. Diese führt ihn einmal pro Woche in eine Familie mit einem schwerstkranken Kind im Rollstuhl, um das sich der Krefelder kümmert.

Zweimal pro Woche geht es hingegen für Elisabeth Klein-Freibüter und ihren Mann Johannes Klein ins Hospiz. Das Ehepaar ist stationär tätig. "Es war eine sehr gute Ausbildung, für den Laien bestens verständlich. Bei der eigentlichen Arbeit im Hospiz sind wir auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern und erfahren für unseren Einsatz eine immense Wertschätzung", sagt Klein. Sie freuen sich darüber, Kinder bei der Entwicklung zu begleiten, denn wenngleich die Besucher im Hospiz unheilbar krank sind, so erleben sie eine zukunftsorientierte Entwicklung. "Wir haben im vergangenen Jahr zwei Kinder bis zum Tod begleitet und waren mehr als nur angetan von der Nähe und Behutsamkeit aller Beteiligten", bemerkt Elisabeth Klein-Freibüter.

Jeder, der volljährig ist, kann nach der Ausbildung zum Familienbegleiter in den Einsatz gehen, die Einsatzfelder liegen sowohl in der ambulanten als auch stationären Hospizbegleitung. Vier Stunden Zeit sollte ein Ehrenamtler für den monatlichen Einsatz mitbringen. Für die Familienbegleiter selber stehen Supervisionen und Fallbesprechungen an. "Wir sind natürlich jederzeit für die Ehrenamtlichen da, wenn, aus welchen Gründen auch immer, Gesprächsbedarf besteht", betont Silke Paschen, die das Ehrenamt im Kinder- und Jugendhospiz koordiniert. Niemand muss sich für eine bestimmte Zeitdauer verpflichten. Alles läuft auf einer rein freiwilligen Basis.

Für die Ausbildung selber fallen Kosten für das erweiterte Führungszeugnis an, das eingereicht werden muss. Dazu kommen 50 Euro für Seminarunterlagen. "Wer bei uns im Stups nach der Ausbildung ehrenamtlich anfängt bekommt diese Kosten zurückerstattet", informiert Oberin Diane Kamps von der DRK-Schwesternschaft Krefeld, dem Träger des Ganzen.

(RP)
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