Corona-Folgen in Krefeld Stünings Mediengesellschaft meldet Insolvenz an

Krefeld · Der Corona-bedingte Shutdown zwingt die Stünings Medien GmbH aus Krefeld in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Vergangene Woche stellte das Traditionsunternehmen beim zuständigen Amtsgericht einen entsprechenden Antrag.

Die Auftragsrückgänge während der Corona-Krise haben die Stünings Medien GmbH in Krefeld in wirtschaftliche Schieflage gebracht.

Foto: Stünings Medien

Die Stünings Mediengesellschaft war auf einem guten Weg, sich neu aufzustellen. Dann kam die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Sehr kurzfristig hätten die Folgen der behördlichen Schließungen viele Kunden von Stünings Medien unmittelbar betroffen, teilte das Unternehmen am Dießemer Bruch mit 90 Beschäftigten am Dienstag mit. Für den Herausgeber von Fachmagazinen und Reiseführern mit dem Schwerpunkt Touristik (Monatsmagazin „Bus-Fahrt“, Reiseführer „Autobahn-Guide“, „Bus-Ziele“, „Stadt.Land pur“) ist das Geschäft im Verlagsbereich des Unternehmens deutlich eingebrochen. Auch die zweimal monatlich erscheinende Zeitschrift „KFZ-Anzeiger“, die zu den führenden europäischen Fachmagazinen für Transportunternehmen und Speditionen zählt, leidet unter der Krise. Ebenso müssen die weiteren Geschäftsbereiche von Stünings Medien – Werbung und Druck – Rückgänge verzeichnen, wogegen das Geschäft im Bereich „Digital“ weitgehend stabil geblieben ist. In der Summe hat die Corona-Krise – verbunden mit dem Shutdown – einen erheblichen Umsatzeinbruch verursacht, wodurch die bereits eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen nicht zeitgerecht erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Der Corona-bedingte Shutdown zwingt die Stünings Medien GmbH aus Krefeld in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Vergangene Woche stellte das 1929 gegründete Traditionsunternehmen beim zuständigen Amtsgericht Krefeld einen entsprechenden Antrag, um sich strategisch neu aufzustellen. Als vorläufigen Sachwalter bestellte das Gericht den Rechtsanwalt Dr. Claus-Peter Kruth von der Kanzlei AndresPartner aus Düsseldorf.

Bei der angestrebten Sanierung wird die Stünings Medien GmbH durch die Insolvenz- und Restrukturierungsexperten der Kanzlei Görg aus Düsseldorf begleitet. Hierzu wurden die Rechtsanwälte Holger Rhode und Guido Utsch zu Sanierungsgeschäftsführern bestellt. Die Mitarbeiter der Stünings Medien GmbH wurden in einer Belegschaftsversammlung informiert. Die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer sind bis Ende August im Rahmen einer Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert.„Unser gemeinsames Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb reibungslos fortzuführen und das Geschäftsmodell nachhaltig neu auszurichten“, betonte Holger Rhode.

„Wir gehen fest davon aus, durch die in der Eigenverwaltung bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Restrukturierung eine nachhaltige finanzwirtschaftliche Stabilisierung zu erreichen“, ergänzt Florian Neumann, Geschäftsführer der Stünings Medien GmbH. „Wir sind positiv gestimmt und sehen, dass die Aufträge wieder anziehen.“  Das Unternehmen erwirtschaftete in der Regel gut acht Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Das 1929 gegründete Medienunternehmen befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Krefelder Familie Neumann.