Krefeld Streit um "Friedensradtour" an Ostern

Krefeld · Das Krefelder Friedensbündnis will an Ostermontag gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr demonstrieren. "Unerträglich", schimpft die Junge Union.

Die Krefelder Junge Union kritisiert den geplanten Ostermarsch des Krefelder Friedensbündnisses an Ostermontag. Das Bündnis hatte angekündigt, anlässlich des Gedenkjahres "100 Jahre Erster Weltkrieg" eine "Friedensradtour" zu sechs Kriegsdenkmälern im Krefelder Norden unternehmen zu wollen. "Wir wollen den Blick dafür schärfen, dass es beim Erinnern an die Gräuel des Krieges nicht um Heldengedenken und schon gar nicht um Heldenverehrung gehen darf", heißt es in der Ankündigung der Veranstaltung. Das Friedensbündnis will bei der Radtour fordern, Auslandseinsätze der Bundeswehr sofort zu stoppen, Rüstungsexporte von Deutschland in die Welt sofort zu verbieten und die Bundeswehr nicht mehr in Schulen auftreten zu lassen.

Tobias Ellmann, Vorsitzender Jungen Union in Krefeld, nannte gestern die Forderungen des Friedensbündnisses "unerträglich": "Solche links-populistischen Forderungen zu vermengen mit dem 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges, dem wir in diesem Jahr gedenken, weisen wir scharf zurück." Während in der Ukraine Menschen sterben und die Krim-Krise sich zum internationalen Konfliktherd entwickelte, habe man rein gar nichts vom "Friedensbündnis" gehört, sagt Ellmann. "Anstatt auf die Barrikaden zu gehen und die im Grundgesetz der Bundesrepublik verankerte, auf demokratischen und parlamentarischen Regeln begründete Bundeswehr von Schulen zu vertreiben, wäre es mehr als angebracht gewesen, im Rahmen der Krim-Krise öffentlich für Frieden und Sicherheit einzustehen. Aber dies scheint nicht in das Weltbild des sogennanten ,Friedensbündnisses' und seiner linken Anhängerschaft zu passen." Die Junge Union stehe an der Seite der deutschen Soldaten, sagte Ellmann. "Es wird der Eindruck erweckt, die Bundeswehr werbe an den Schulen für die Militarisierung der Gesellschaft und nutze ihren Bildungsauftrag zu verdeckter Nachwuchswerbung. Dies ist schlichtweg falsch." Auch die Einstellung des "Krefelder Friedensbündnisses" zur Rüstungspolitik sei zweifelhaft. "Die Beachtung der Menschenrechte ist für jede Exportentscheidung von hervorgehobener Bedeutung, unabhängig davon, um welches mögliche Empfängerland es sich handelt."

Unterzeichner des Aufrufes zum Ostermarsch ist Ingrid Vogel vom Krefelder Friedensbündnis, auch kirchliche Initiativen machen mit.

Treffpunkt der Friedensradtour ist Ostermontag, 21. April um 14 Uhr Haus Blumenthal, Moerser Straße 40. Nach dem letzten Stopp beim Friedensengel auf der Hülser Straße wird die Fahrradtour mit einer kurzen ökumenischen Andacht um ca. 17.30 Uhr in der Pauluskirche beendet.

(RP)
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