Krefeld Standort für Elternhaus gefunden

Krefeld · Der Verein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld hat jetzt eine Immobilie gekauft, in der Eltern schwerkranker Kinder preisgünstig und in direkter Nähe zur Klinik übernachten können. Eine Bebauung des Lutherplatzes ist somit vom Tisch.

 Das ehemalige Pfarrhaus, rechts im Bild, gelegen zwischen Kinderklinik, Notaufnahme, Lutherkirche und Haus der Familie heißt jetzt "Villa Sonnenschein". Dort finden Eltern und Angehörig schwerkranker Kinder die Möglichkeit des Rückzugs und der Erholung vom Klinikalltag.

Das ehemalige Pfarrhaus, rechts im Bild, gelegen zwischen Kinderklinik, Notaufnahme, Lutherkirche und Haus der Familie heißt jetzt "Villa Sonnenschein". Dort finden Eltern und Angehörig schwerkranker Kinder die Möglichkeit des Rückzugs und der Erholung vom Klinikalltag.

Foto: Thomas Lammertz

Eltern schwerkranker Kinder können bald in unmittelbarer Nähe des Helios-Klinikums preisgünstig übernachten. Der "Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld" hat in unmittelbarer Nähe zur Kinderklinik ein Haus erworben, das jetzt zu diesem Zweck hergerichtet wird. Die "Villa Sonnenschein", die am Lutherplatz im ehemaligen Pfarrhaus im Eck Notaufnahme-Lutherkirche-Haus der Familie- eröffnet wird, soll Eltern und Angehörigen von Langzeitpatienten die Möglichkeit des Rückzugs und der Erholung vom Klinikalltag bieten.

Mit dem Erwerb des Hauses ist auch eine Bebauung des Lutherplatzes vom Tisch. Vor rund einem Jahr war das Vorhaben "Villa Sonnenschein" in die Schlagzeilen geraten, als die Stadtverwaltung per Dringlichkeitsbeschluss eine Änderung des Bebauungsplans des Lutherplatzes erreichen wollte, um dem Verein zu ermöglichen, mitten auf dem von Bürgerhäusern der Gründerzeit gesäumten Platz ein dreistöckiges Gebäude zu errichten. Die Verwaltung hatte jedoch Bezirkspolitiker und Ratsmitglieder nicht rechtzeitig über die Pläne in Kenntnis gesetzt, was fraktionsübergreifend für Entrüstung sorgte. Der Antrag wurde damals auf Antrag mehrerer Fraktionen von der Tagesordnung genommen.

Der Betrieb als Elternhaus kann nun aufgenommen werden, "sobald die Räumlichkeiten mit Möbeln bestückt sind", sagt Sigrid Völpel, Spendenbeauftragte des Vereins. Größere Umbau- oder Renovierungsarbeiten seien nicht notwendig, die Immobilie ist in gutem Zustand. Zunächst wird der Verein nur das Erdgeschoss beziehen, da die obere Etage noch vermietet ist. Geplant ist die Einrichtung von vier Elternzimmern. Außerdem wird die Geschäftsstelle des Vereins mit einziehen. Weiterhin soll es einen Begegnungsraum geben, der auch für kleinere Konferenzen und Aktivitäten der Kinderklinik genutzt werden kann. "Das Haus hat auch einen sehr schönen Garten", berichtet Völpel. "Da die Kinderklinik nach dem Umzug ins ehemalige Herzzentrum ja nun keinen Garten, nicht mal einen Balkon mehr hat, hoffen wir, dass dieser Garten von der Klinik mitgenutzt werden wird. Die Nutzung der Villa Sonnenschein wird Angehörigen aller Patienten der Kinderklinik offen stehen, nicht ausschließlich denen von an Krebs erkrankten Kindern, macht Birgit Völpel klar. "Wir als Förderverein zugunsten krebskranker Kinder sind nur Initiator der Villa Sonnenschein, aber es können natürlich beispielsweise auch Eltern von Frühchen, Patienten mit Immundefekten oder Kindern auf der Intensivstation hier unterkommen."

Der Verein ist nun noch auf der Suche nach Spendengeldern für Möbel, um die Räume einrichten zu können. "Uns sind zwar gebrauchte Möbel angeboten worden, aber die waren zumeist in keinem guten Zustand." Völpel hofft auf das Entgegenkommen von Möbelfirmen, die dem Verein vielleicht Rabatte gewähren.

"Es ist ganz toll, dass eine Lösung gefunden wurde, die allen entgegen kommt", kommentiert Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke die Neuigkeiten. "Und ich freue mich auch darüber, dass das ehemalige Pfarrhaus wieder eine wichtige Funktion bekommt."

Bürgervereinsvorsitzender Bernd Albrecht ist ebenfalls erfreut: "Das Elternhaus passt an dieser Stelle gut hin, viel besser, als mitten auf den Lutherplatz. Diese Lösung wertet den Platz auf, im Gegensatz zur ersten Idee, dort einen großen Neubau zu errichten."

(RP)
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