Krefeld Stalker bekommt Freiheitsstrafe zur Bewährung

Krefeld · Ein 29-jähriger Stalker ist vor dem Krefelder Schöffengericht gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen. Das Gericht verhängte eine Freiheitsstrafe von anderthalb Jahren und setzte diese zur Bewährung aus. Der Mann muss außerdem 80 Sozialstunden ableisten.

Am gestrigen zweiten Verhandlungstag hatte er über seinen Verteidiger einräumen lassen, dass er seiner Exfreundin und Mutter seiner Kinder durch ständiges Auflauern und Anrufe das Leben schwermachte. Er hatte die Trennung einfach nicht akzeptieren wollen. Außerdem räumte er ein, seine Freundin zu Unrecht beschuldigt zu haben. In einem Anruf an die Polizei hatte er angegeben, die Frau fahre betrunken Auto. Als die Beamten sie auf der Gladbacher Straße anhielten, war sie nachweislich nüchtern.

Am ersten Verhandlungstag hatte der Krefelder noch keine Angaben gemacht. Daher musste die sichtlich unter Angst stehende 26-Jährige aussagen. Sie sprach von so vielen Vorfällen, die über Monate hinweg andauerten, dass sie diese kaum noch auseinanderhalten könne. Das ständige Auflauern, Bedrohen und Anrufen habe sie krank gemacht.

Nach einer Beratungspause und dem Gespräch mit seinem Anwalt räumte der Mann die Taten gestern schließlich doch noch ein. Ob er auch seinen Nebenbuhler krankenhausreif schlug, blieb offen: Der wollte vor Gericht nämlich nicht aussagen. Zur Tatzeit hatte der Angeklagte schon unter Bewährung gestanden, allerdings wegen Betrugs. Eine weitere Chance bekomme er, weil er die Frau seit seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft nicht mehr belästige. Komplett könne man sich ohnehin nicht aus dem Weg gehen, sagte der Richter. Der Angeklagte habe nämlich Kontakt zu den gemeinsamen Kindern. Vor Gericht entschuldigte sich der 29-Jährige für die Taten.

(BL)
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