Krefeld Stadtwerke setzen auf Öko-Offensive

Krefeld · Mit einer Reihe von neuen Aktionen wollen sich die SWK als ökologisches Stadtwerk präsentieren: Alle Kunden des Stromtarifs SWK Klassik erhalten künftig Naturstrom.

Bisher war nur ein Prozent der Krefelder SWK-Kunden Ökostrom-Bezieher, künftig werden es 33 Prozent sein. Auch die Krefelder Straßenbahnen fahren künftig alle mit Naturstrom.

Einen Tag nach der Ankündigung der Stadtwerke Krefeld (SWK), sich mit "Lekker"-Strom künftig an einem Öko-Strom-Anbieter zu beteiligen, hat das Krefelder Unternehmen gestern die Öko-Offensive auch im eigenen Haus fortgesetzt. Eine Reihe von Maßnahmen soll das Image der SWK polieren. SWK-Vorstand Martin Cirener und sein Stellvertreter Carsten Liedtke stellten die Projekte gestern vor.

• SWK-Stromtarif Klassik

Ab 1. Mai werden alle Krefelder Kunden, die den Stromtarif "Klassik" beziehen, ohne Zusatzkosten mit Naturstrom beliefert, der zu 100 Prozent aus einem norwegischen Wasserkraftwerk kommt. Bei den auswärtigen Kunden beziehen mittlerweile 25 Prozent der SWK-Kunden Naturstrom. In Krefeld ist es bisher erst ein Prozent. Mit den 56 000 Klassik-Kunden wächst der Anteil der Naturstrom-Bezieher in Krefeld bei SWK-Kunden auf 33 Prozent. SWK-Vorstand Liedtke betonte gestern, dass damit der Anteil der erneuerbaren Energiequellen im SWK-Strommix somit bei rund einem Drittel liege — "doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt." Aber: Die aus Krefeld kommenden Kunden der SWK sind bisher nicht als Öko-Stromnutzer aufgefallen. Den Tarif "SWK Direkt Strom Natur" beziehen in Krefeld nur 200 Haushalte, "SWK Klassik Strom Regenerativ" sogar nur 15 Haushalte.

• SWK-Stromtarif eKlassik

Der neue variable Stromtarif eKlassik (100 Euro teurer) ist der Versuch, dem Verbraucher mehr Transparenz in die Stromkosten zu bringen. Tagsüber und wochentags ist der eKlassik-Strom teurer als außerhalb dieser Zeiten — mit intelligenten Stromzählern kann der Kunde auf Handy oder Internet ablesen, wann er wie viel verbraucht — und den Verbrauch anpassen. "Das Produkt ist somit ein Schritt hin zu intelligenten Netzen", erklärte Cirener.

• Ausbau regenerative Energie

24 Prozent des SWK-Stroms stammen bisher aus regenerativen Energiequellen, 16 Prozent aus Kernkraft (Vergleich zu jüngsten Erhebungen des Bundesschnitts: 17 Prozent regenerativ, 25 Kernkraft). Die SWK wollen sich an weiteren Projekten mit regenerativer Energie beteiligen. Für vier Millionen beteiligt sich die SWK im Rahmen des Stadtwerke-Öko-Bündnisses "Green Gecco" an einem Windpark an der schottischen Küste. Auch in Krefeld soll die Windkraft ausgebaut werden. Die SWK suchen gerade gemeinsam mit der Stadt nach Flächen. Mit der Volksbank hat die SWK das Solarenergie-Projekt "Sonnenstrom" aufgelegt — Bürger können in einen Fond einzahlen, mit dem Solaranlagen auf Dächern gebaut werden. 17 Dächer, teilweise städtisch, sind schon mit Solaranlagen mit der 1,5 Megawatt Leistung bestückt. Zwei Megawatt sollen erreicht werden; die SWK sind in Gesprächen mit Wohnstätte und weiteren Anbietern.

• SWK-Stromtarif eKlassik

Sämtliche Straßenbahnen der SWK fahren ab 1. Mai nur noch mit Ökostrom. Die SWK arbeitet somit weiter an ihrer "Sauberen Flotte" mit Hybridbussen, Elektroautos des Fuhrparks und in Kürze auch vier Hybrid-Müllwagen.

• Förderung für Heizungen

Das SWK-Förderprogramm Jumbo wird neu aufgelegt. Die SWK unterstützt Modernisierungen von Heizungen finanziell. 10 000 weitere Tonnen CO2 sollen gespart werden.

(RP)
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