Hochwasserkatastrophe Stadtwerke Krefeld pumpen Klinikkeller in Wuppertal leer

Krefeld/Wuppertal/Jüchen · Feuerwehren aus Krefeld, Mönchengladbach und Viersen sind zum dritten Mal aus der Bereitschaft alarmiert worden. Dazu zählen auch Logistikeinheiten von DRK und MHD.

 Ein Fahrrad steht mitten im Wasser. Die Wupper hat die Wuppertaler Innenstadt überflutet.

Ein Fahrrad steht mitten im Wasser. Die Wupper hat die Wuppertaler Innenstadt überflutet.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie im benachbarten Ausland hat Menschenleben gekostet und Milliardenschäden verursacht. Auch Krefeld war betroffen. Im Vergleich etwa zu Orten im Ahrtal, in der Eifel oder im Bergischen Land haben die Einwohner in der Seidenstadt her Glück gehabt und sind mit vollgelaufenen Kellern noch glimpflich davongekommen.  

Die Krefelder Feuerwehr, der Malteser Hilfsdienst (MHD) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das Technische Hilfswerk (THW) und die Stadtwerke Krefeld (SWK) sowie deren Tochter Netzgesellschaft Niederrhein (NGN) helfen seitdem im Umland unermüdlich in den stark betroffenen Regionen.

Auch Ausrüstung und Personal des SWK-Konzerns seien jetzt gefragt, erklärte ein Sprecher. Für die SWK sei es selbstverständlich, in dieser Extremsituation Seite an Seite mit den Kollegen in anderen Kommunen zu stehen. So wurden die SWK seitens der Krefelder Feuerwehr angefragt, in Wuppertal mit einer Hochleistungspumpe zu helfen, um Wasser aus einem örtlichen Krankenhaus zu pumpen. Mitarbeitende sind im Konvoi mit der Krefelder Feuerwehr nach Wuppertal gefahren, um die Pumpe dort zum Einsatz zu bringen und die anwesenden Hilfskräfte in die Bedienung zu unterweisen. Die leistungsstarken Pumpen fördern dabei bis zu 18 Kubikmeter Wasser pro Minute.

Bereits einen Tag zuvor  erhielt die NGN einen Anruf von den Stadtwerken Jülich. Die Stadt ist von Hochwasser bedroht, weil nahegelegene Talsperren und Stauseen überlaufen. Es könne sein, dass die Stromversorgung abgeschaltet werden müsse. In diesem Fall brauche man zusätzliche Notstrommaschinen und hierfür geschultes Personal. „Es haben sich sofort zwei Kollegen gefunden, die dann noch am späten Nachmittag mit zwei großen Notstromaggregaten nach Jülich gefahren sind. Solch eine Nachbarschaftshilfe ist für uns selbstverständlich, und umgekehrt würden wir uns über eine solche Unterstützung im Falle einer Krise natürlich auch freuen. Ich danke den Kollegen für Ihre spontane Bereitschaft, in Jülich auszuhelfen“, erklärt NGN-Geschäftsführer Uwe Linder. Zum Glück hat sich die Hochwasserlage in Jülich mittlerweile entspannt, so dass die Mitarbeitenden zusammen mit den Notstromaggregaten wieder abziehen konnten.

Die Feuerwehr Krefeld ist weiterhin überregional im Einsatz.  Hochleistungspumpen zur Wasserförderung sind in die Stadt Wuppertal entsendet und im Einsatz. Dort werden sie benötigt, um große überflutete Tiefgaragenbereiche, teilweise über mehrere Untergeschosse, abzupumpen. 

Außerdem wurde nun zum dritten Mal die Bereitschaft der Feuerwehren aus Krefeld, Mönchengladbach und Viersen alarmiert. Zu dieser Bereitschaft zählen auch die Logistikkomponenten des DRK und des MHD. Die Einheiten sind  im Verband von der Hauptfeuer- und Rettungswache in Krefeld in die Stadt Wuppertal ausgerückt. Schwerpunkte werden die noch im Stadtgebiet Wuppertal unzähligen vollgelaufenen Keller sein. Die 25 Einsatzfahrzeuge und deren 120-köpfige Besatzungen sind dort im Einsatz.

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