Geschäftsbericht Stadtwerke Krefeld verkünden Rekordergebnis für 2016

Krefeld · Es war ein Jahr der Superlative: Die Stadtwerke Krefeld steigern ihr Konzernergebnis um 76 Prozent auf 24,6 Millionen Euro.

 Die Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) in Elfrath wartet mit einem neuen Rekord auf. Die EGK verbrannte 382.525 Tonnen Müll und produzierte damit über den Eigenbedarf hinaus weitere 103.866 Megawatt Strom. Das sei in erster Linie der Energieeffizienz des Kessels zwei zu verdanken, berichtete SWK-Vorstand Kerstin Abraham.

Die Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) in Elfrath wartet mit einem neuen Rekord auf. Die EGK verbrannte 382.525 Tonnen Müll und produzierte damit über den Eigenbedarf hinaus weitere 103.866 Megawatt Strom. Das sei in erster Linie der Energieeffizienz des Kessels zwei zu verdanken, berichtete SWK-Vorstand Kerstin Abraham.

Foto: Thomas Lammertz

Die Stadtwerke Krefeld (SWK) haben ihr Jahresergebnis in einem hart umkämpften Markt deutlich gesteigert. Trotz planmäßig gesunkenen Umsatzes auf 1,058 Milliarden Euro - die SWK hat sich aus der Strombeschaffung für andere Kommunen verabschiedet - ist das Jahresergebnis für den Konzern um 76 Prozent auf 24,6 Millionen Euro gestiegen. Gleiches gilt für die Konzernmuttergesellschaft SWK AG, deren Ergebnis alleine knapp 19 Millionen Euro ausmacht - das ist 39 Prozent mehr als im Jahr 2015.

Die Stadt als 100-prozentiger Eigentümerin profitiert gleich mehrfach: Als Aktionärin erhält sie Dividende in Höhe von 7,5 Millionen Euro, 15,8 Millionen Euro Konzessionsabgaben für die Genehmigung, in städtischen Grund Leitungen zu legen, 5,4 Millionen Euro Gewerbesteuer und 20,7 Millionen Euro durch die Übernahme der Verpflichtung, das Minus aus dem Öffentlichen Personennahverkehr zu übernehmen. SWK-Vorstand Carsten Liedtke führte darüber hinaus noch rund 30 Millionen Euro aus Aufträgen an, die die SWK an Unternehmen aus der Region vergeben, und 1,3 Millionen Euro an Sponsorenleistungen. Darüber hinaus erhielten die 2577 Beschäftigten eine Gesamtsumme an Gehältern und Löhnen, die eine immense Kaufkraft ausmache.

 SWK-Vorstand Kerstin Abraham

SWK-Vorstand Kerstin Abraham

Foto: Königs Bastian

An dem "deutlich über den Erwartungen liegenden Konzernergebnis" seien in erster Linie die Geschäftsentwicklungen der SWK Energie, der Lekker Energie und der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) verantwortlich. Das einstige Sorgenkind EGN sei zwar noch nicht über dem Berg, schreibe aber mir rund 200 Millionen Euro Umsatz ein positives Jahresergebnis, berichtete SWK-Vorstand Kerstin Abraham. Die Talsohle aus den Jahren 2014 und 2015 als zahlreiche Kommunen nach und nach die Entsorgungsverträge mit der EGN gekündigt hatten, sei durchschritten. Die Gesellschaft und ihre Töchter hätten inzwischen eine Reihe von Ausschreibungen gewonnen und neue Verträge in der Müll- und Wertstoffbranche geschlossen - allerdings zu anderen Konditionen. Das führe dazu, dass die EGN auch in 2016 noch so genannte Drohverlustrückstellungen bilden musste. Allerdings sei die Geschäftserwartung so, dass bei positivem Fortgang die Rückstellungen in den kommenden Jahren aufgelöst werden könnten, informierte Kerstin Abraham.

Die EGN seien ihren Lieferverpflichtungen in der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) in Elfrath, in der Müllverbrennung in Weisweiler und der in Düsseldorf stets nachgekommen. In Elfrath hat dies zu einem Rekordergebnis geführt. Dort wurden 382.525 Tonnen Restmüll verbrannt. Rund 40.000 Tonnen kamen aus dem Ausland - hauptsächlich aus Großbritannien. Aus der Rekordmenge resultiert eine andere Bestmarke: Mit der Verbrennung wurde Strom produziert. Nach Abzug des Eigenverbrauchs blieben 103.866 Megawatt übrig - 20,3 Prozent mehr als im Rekordjahr 2014. "Der Stromerlös aus der Restmüllverbrennung wird laut gültiger Rechtsprechung gebührensenkend in die Abfallgebühr eingerechnet", versichert Kerstin Abraham.

 SWK-Vorstand Carsten Liedtke

SWK-Vorstand Carsten Liedtke

Foto: Königs Bastian

Gesellschaft Nummer zwei, die an der guten Geschäftsentwicklung wesentlichen Anteil hat, ist die bundesweit agierende Lekker Energie GmbH. Sie liege mit dem Verkauf von Strom und Gas mit einem Ergebnis von 6,8 Millionen Euro nach Steuern zum dritten Mal in Folge über den Erwartungen, berichtete Liedtke. Mit nunmehr 304.000 Kunden - davon allein 90.000 in Berlin - habe Lekker den größten Kundenbestand erreicht, seitdem sie Tochter der SWK AG sei. Der Anstieg von 3,9 auf 5,4 Millionen Euro an die Stadt Krefeld gezahlte Gewerbesteuer habe auch mit der Entscheidung zu tun, am Konzernsitz anteilig Gewerbesteuern zu zahlen. In Krefeld sei Lekker nämlich kaum präsent. "Wir machen uns als SWK ja nicht selbst Konkurrenz."

Immerhin gehört auch die SWK Energie zu den Säulen des letztjährigen Erfolgs. Das liege vor allem an der Verbesserung der Roherträge. Im Klartext heißt das, an der guten Marge, die aus günstigem Einkauf und ansprechendem Verkauf entstanden ist.

Im Geschäftsfeld Verkehr hat sich das durch den Umbau der Ostwall-Haltestelle eingebrochene Fahrgastaufkommen noch nicht vollständig erholt. Das Ziel, die 40-Millionen-Grenze zu überschreiten, wurde mit 39,2 Millionen Fahrgästen noch nicht erreicht. Das Minus beim Öffentlichen Personennahverkehr war im vergangenen Jahr deutlich höher als sonst. Das lag an Sonderabschreibungen auf Investitionsgüter. Laut Liedtke hätten Busse und Bahnen nicht mehr die Qualität und Lebensdauer wie in der Vergangenheit. Vor allem die angeschafften Hybridbusse hätten nicht das gehalten, was sie versprochen hätten. Auch der Lebenszyklus einer Straßenbahn sei deutlich kürzer. Ferner strapazierten die schweren Fahrzeuge die Gleise über Gebühr.

(sti)
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