Aus den Vereinen Training mit einem Europameister
Krefeld · Dieser Trainingsabend im Stadion Löschenhofweg war für mehr als 30 Mitglieder der Triathlon-Abteilung des SC Bayer 05 Uerdingen ein besonderes Erlebnis
Statt nach den Anweisungen der Trainer Javier Godoy und Nedim Yildiz zu trainieren, wurden sie von einem Europameister angeleitet – Jan Fitschen, 28-facher Deutscher Meister im Langstreckenlauf von 3000 Meter bis zum Halbmarathon und Europameister 2006 über 10.000 Meter.
Fitschen ist „Laufbotschafter“ der AOK Rheinland/Hamburg und unterstützte an diesem Tag das Training für den Hospiz-Lauf, den der Stadtsportbund (SSB) am Sonntag zur Spendengewinnung für die Hospiz-Arbeit in Krefeld veranstaltete. Der Europameister und diplomierte Physiker hatte das rund 90-minütige Training unterteilt – zuerst ging es um Lauftechnik wie Fußgelenksarbeit verbunden mit Arm-Koordination, dann um Laufbewegungen, bei denen die Knie bis zum 90 Grad-Winkel nach oben gezogen werden. Anschließend folgte ein Tempo-Training.
Fitschen erklärte: „Laufen ist einfach, so lautet meine Devise. Ich zeige Anfängern und Fortgeschrittenen, wie sie ihren Laufstil und ihre Leistung verbessern können. Gerne übernehme ich das Training der Triathleten von Bayer 05 Uerdingen. Das Engagement der Sportler für diesen Benefizlauf ist klasse. Laufen für einen guten Zweck, da ist man gleich doppelt motiviert.“ Er wolle den Freizeitsportlern Erfahrung und Motivation vermitteln – und das kam bei den Krefelder Triathleten gut an: Sie passten gut auf und machten diszipliniert mit.
Die AOK unterstützt den Krefelder Hospiz-Lauf seit fünf Jahren – das hat einen Grund, so Regionaldirektorin Marion Schröder: „Ich bin gleich im ersten Jahr mitgelaufen und konnte mich vom besonderen Spirit dieser Veranstaltung überzeugen. Es geht nicht um Leistung, sondern hier machen sich Krefelder stark für ihr Hospiz. Wir freuen uns, dass trotz der Corona-Einschränkungen eine Möglichkeit gefunden wurde, in diesem Jahr in kleineren Gruppen zu starten.“
Man habe sich gezielt für ein Training mit den SC Bayer-Triathleten entschieden, erklärte SSB-Geschäftsführer Jens Sattler: „Die Triathleten haben vor zehn Jahren mit ihrem damaligen Abteilungsleiter Dieter Hofmann den Hospiz-Lauf initiiert. Es ist eine tolle Truppe, die sich immer wieder ehrenamtlich engagiert und in Krefeld verschiedene Veranstaltungen durchführt“.
Hospiz-Leiter Alexander Henes verfolgte das Training mit großem Interesse: „Der Hospiz-Lauf ist immer ein wichtiger Termin für unsere Gäste und ihre Angehörigen. Sie spüren dann die Solidarität aus der Bürgerschaft in einer für sie schweren Zeit.“ In diesem Jahr sei ein Ziel-Einlauf am Hospiz zwar nicht möglich gewesen, aber er hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder eine Möglichkeit dafür geben werde.
Auch Thorsten Reski, Geschäftsstellenleiter der AOK in Krefeld, war zum Training nach Uerdingen gekommen und erzählte, dass seine Mitarbeiter Hospiz-Arbeit im beruflichen Kontext erlebten: „Wir hören, welcher Einsatz dort geleistet wird. Einige Kollegen haben sich bei den letzten Läufen selbst ein Bild im Hospiz machen können.“