Uni-Leben 19-Jähriger macht Bachelor

Krefeld · Der 19-jährige Niklas Reusch machte dieses Jahr nicht nur sein Abitur, sondern auch gleich den Bachelor in Informatik. Damit ist er einer von fünf Absolventen der Schüler-Uni, die das Abitur und den Bachelor gleichzeitig bewältigt haben. Im Wintersemester 2013/14 begann der Schüler aus Mettmann im Rahmen der Schüler-Uni des Studienzentrums Krefeld der Fernuni Hagen Informatik zu studieren. Im Juli 2016 erhielt er sein Abitur-Zeugnis und am 9. Dezember überreichte ihm Professor Dominic Heutelbeck von der Fern Universität Hagen seine Bachelor-Urkunde.

Der 19-jährige Niklas Reusch machte dieses Jahr nicht nur sein Abitur, sondern auch gleich den Bachelor in Informatik. Damit ist er einer von fünf Absolventen der Schüler-Uni, die das Abitur und den Bachelor gleichzeitig bewältigt haben. Im Wintersemester 2013/14 begann der Schüler aus Mettmann im Rahmen der Schüler-Uni des Studienzentrums Krefeld der Fernuni Hagen Informatik zu studieren. Im Juli 2016 erhielt er sein Abitur-Zeugnis und am 9. Dezember überreichte ihm Professor Dominic Heutelbeck von der Fern Universität Hagen seine Bachelor-Urkunde.

Während viele Schüler über G8 stöhnen, fühlte sich Niklas Reusch trotz des straffen Unterrichtsplans am Gymnasium unterfordert. Außerdem interessierte ihn das Fach Informatik, das seine Schule jedoch nicht anbot. Im Gegensatz zur Fern Universität Hagen. Sie bietet die Möglichkeit, neben Schule oder Beruf zu studieren. Die Materialien werden in Form von Studienbriefen verschickt. Bis auf Klausurtermine oder mündliche Prüfungen können und müssen die Studenten selbstständig von Zuhause aus arbeiten.

Kein Problem für Niklas Reusch, der zu den jüngsten Absolventen der Fern-Uni zählt. Normalerweise sind die Studenten zwischen 25 und 40 Jahre alt, denn erst seit 2003 ist es auch Schülern erlaubt zu studieren.

Das Studienzentrum in Krefeld unterstützt und berät. Hier finden nicht nur Treffen mit Mentoren und Professoren statt, vor allem versucht Jutta Roßbach, Leiterin des Zentrums, den Studierenden bei der Organisation unter die Arme zu greifen. "Bei den organisatorischen Angelegenheiten brauchen die Schüler mehr Hilfe als bei dem inhaltlichen Stoff des jeweiligen Studiengangs", erklärt Roßbach.

"Zweimal pro Semester findet eine Veranstaltung statt, die die Studierenden über organisatorische Angelegenheiten informiert, damit eine Begleitung vor Ort vorhanden ist", ergänzt Dieter Weckmann, Mentor für das Grundstudium Informatik. Alle zwei Wochen werden zudem Fragen beantwortet. Im Vergleich zu den meist älteren Studenten falle auf, so Weckmann, dass Schüler sehr intensiv in kurzer Zeit die Aufgaben selbstständig lösen. Die Unterstützung benötigten sie im Bereich der äußeren Rahmenbedingungen, da eine Universität als solche nicht existiert.

Pro Semester studieren bis zu 15 Schüler die Studienfächer Mathematik, Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Recht, Philosophie oder Politik. Dabei ist der Bachelorabschluss nicht immer das Ziel, es kann ebenfalls der Jungstudierende-Status erworben werden, so dass der größte Teil des Studiums während der Schulzeit absolviert ist und dann nach dem Abitur weiterstudiert werden kann.

Markus Prehn von der Bürgerstiftung Krefeld beschreibt das Projekt des Studienzentrums als "Erfolgsmodell". In Krefeld funktioniere die Förderung von begabten Schülern besonders gut. Um diese regional zu unterstützen, finanziere die Bürgerstiftung Mentoren und greife Studenten finanziell unter die Arme. Insgesamt begleitete das Studienzentrum in Krefeld bis jetzt um die 160 Schüler.

Wer mit dem Gedanken spielt ein Studium neben der Schule zu beginnen, kann im Studienzentrum erstmal reinschnuppern und schauen, was alles möglich ist. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht. Der Beginn ist jedoch oft schwierig, da der Abiturstoff, der für das jeweilige Studium vorausgesetzt wird, noch nicht in der Schule erlernt wurde. Ist der erste Einstieg jedoch geschafft, wird es leichter. "Wenn man einmal angefangen hat und sieht, dass es klappt, steigt die Motivation", weiß Niklas Reusch aus Erfahrung. Er muss es wissen, schließlich schrieb er nach seinem Abitur seine Bachelor-Arbeit und schloss mit der Note 1,0 ab. Jetzt möchte er erstmal im Bereich der Softwareentwicklung arbeiten und Erfahrungen sammeln. Später möchte er sich im IT-Bereich selbstständig machen.

(RP)
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