Krefeld Stadtarchiv und RHG kooperieren

Krefeld · Auf den zusammengerückten Tischen im Arbeitsraum des Stadtarchivs liegen Ordner, Sammelmappen und alte Karten. 14 Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Jahrgangsstufe des Ricarda-Huch-Gymnasiums (RHG) haben die Köpfe zusammengesteckt und versuchen, den Sinn der fast hundertjährigen Originale aus der Zeit des ersten Weltkriegs zu verstehen. Viele Hürden sind zu überwinden: die fremde Schrift, das ungewohnte Deutsch, der Hintergrund der Informationen. "Wir müssen unsere Angebote noch stärker in die Öffentlichkeit tragen", sagt Olaf Richter, der Leiter des Krefelder Stadtarchivs. Gestern unterzeichneten die Leiterin des Ricarda-Huch-Gymnasiums, Waltraud Mehn-Herwarth, und Archivleiter Richter eine Vereinbarung über eine Bildungspartnerschaft. Es ist die erste dieser Art in Krefeld.

Bei Richter hatten die Geschichtslehrerinnen Ursula Salzberger-Baum und Ruth Müller den Wunsch nach einer intensiven Zusammenarbeit vorgetragen. "In der gymnasialen Oberstufe können die Schüler eine Klausur durch eine Facharbeit ersetzen. Wir müssen die Schüler rechtzeitig an ernsthaftes wissenschaftliches Arbeiten heranführen, nicht erst dann, wenn die Facharbeit unmittelbar ansteht", sagt Müller. Als ausreichend empfinden die Lehrerinnen dazu nur die fünf Wochenstunden eines Leistungskurses Geschichte.

Das Stadtarchiv bietet durch seine Nähe zum Geschehen Quellen, die sich den Schülern leichter öffnen. Die Zusammenarbeit beginnt mit Führungen für die Eingangsklassen und verstärkt sich in der Mittelstufe bis zur zielgerichteten Quellenarbeit. In zwei Jahren soll das Projekt überprüft und angepasst werden. Der Enthusiasmus ist groß. Lehrerinnen und Schüler arbeiten in dem Archivprojekt außerhalb ihrer Pflichtschulstunden.

(oes)
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