Faktencheck Haushalt Stadt will durch Umwandlung von Grünflächen sparen

Krefeld · In einer kleinen Reihe mit dem Titel "Faktencheck Haushalt" wollen wir strittigen Punkten rund um den Krefelder Haushalt nachgehen.

 Der Grünschnitt in Krefeld – wie hier am Europaring – soll deutlich zurückgefahren werden.

Der Grünschnitt in Krefeld – wie hier am Europaring – soll deutlich zurückgefahren werden.

Foto: T. L.

Mit einem der von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Spar vorschlag sind die Krefelder seit diesem Jahr schon vertraut: der Reduzierung des Etats für Grünschnitt und Gehölz-Arbeiten an öffentlichen Straßen und Gebäuden. Um in diesem Haushaltsposten weiter zu sparen, schlägt die Stadt nun vor, Grünflächen umzuwandeln.

Städtische Grünflächen, auf denen veraltete und pflegeintensive Gehölze stehen, könnten in Rasenflächen umgewandelt werden. Diese Flächen sollten wiederum durch einzelne, mit Blütensträuchern versehenen Gehölzinseln aufgewertet werden, argumentiert das städtische Grünflächenamt unter Leitung von Doris Törkel. Die Maßnahme könne eine optische Aufwertung bedeuten und gleichzeitig langfristig Kosten sparen.

Sukzessive ist im Bereich der Grünpflege in den vergangenen Jahren schon gespart worden. In 2010 standen im Krefelder Haushalt 1,86 Millionen Euro für die Grünarbeiten, in 2011 sah das Haushaltssicherungskonzept nur noch 1,66 Millionen Euro Ausgaben vor, im Folgejahr 2012 nur noch 1,34 Millionen Euro.

Im Haushaltsentwurf für 2013 hatte die Stadtverwaltung den Etat wie geplant wieder um 250 000 Euro angehoben — mit der von der Politik geforderten Streichliste hat die Stadt nun entschieden, dass das Straßenbegleitgrün und die Gehölze sowie Wiesen und Rasen im kommenden Jahr auf dem Niveau von 2012 gepflegt werden, dort also die Anhebung ausbleibt.

Generell sieht die Verwaltung die Sparmaßnahmen beim Grünschnitt kritisch: Wurzelunkraut würde stark zunehmen und in gehölzfreien Bereichen nahezu einen Deckungsgrad von 90 Prozent erreichen. Jungpflanzen würden künftig schlechter wachsen, Unkraut würde sich weiter verbreiten. Die Straßen würden in Krefeld optisch weniger ansprechend aussehen.

(RP)
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