Krefeld Stadt gegen Verschiebung von Glasdachbau

Krefeld · Krefelds Planungsdezernent Martin Linne hat sich gestern Abend im Bauausschuss vehement gegen eine Verschiebung des Glasdachbaus am Ostwall ausgesprochen. Dies würde am Ende auch dem Handel nicht helfen, argumentierte er.

"Absoluter Wahnsinn" sei diese Idee. Primäres Ziel müsse nun sein, die Ostwall-Haltestelle mit dem umstrittenen Glasdach schnell in Betrieb zu nehmen. Auch die SPD und CDU, die am Vortag über Oberbürgermeisterkandidat Frank Meyer (SPD) und Fraktionschef Philibert Reuters (CDU) noch für ein Verschieben der Maßnahme plädiert hatten, machten sich am Ende gestern nicht mehr dafür stark, sondern votierten für einen vom Ausschussvorsitzenden Jürgen Wettingfeld (CDU) vorgeschlagenen Antrag, der vorsieht, dass die Stadt bei den ausführenden Firmen Druck machen soll.

Gestern begannen zwar die Vermessungsarbeiten für die neue Stahl-Glasdachkonstruktion. Auf einen Eröffnungstermin will sich Martin Linne aber nicht mehr festlegen: Um "einige Wochen" werde sich die Eröffnung verschieben, möglicherweise "vor Weihnachten" würde man fertig.

Am Vortag hatte die Stadt überraschend in einer Pressemitteilung eingeräumt, dass der angepeilte Termin für die Eröffnung der Haltestelle, der 6. November, nicht zu halten sein wird. Dies bedeutet, dass der Krefelder Einzelhandel mit Einschränkungen im Weihnachtsgeschäft 2015 rechnen muss. Die Stadt hatte zuvor stets versprochen, dass nur das Weihnachtsgeschäft 2014 tangiert sein würde. Linne sagte: "Wir sind extrem unglücklich über die Situation." Zwei Gründe nannte er für die Zeitverzögerung: Zum einen lägen die Vermessungsarbeiten schon jetzt acht Tage hinter dem Zeitplan - die ausführende Firma hänge an einer Großbaustelle für einen Welt-Konzern fest. Zum anderen könne der Generalunternehmer Bellapart nach Rücksprache mit den Lieferanten der Glasdachkonstruktion nicht garantieren, dass die Elemente pünktlich kommen. Es gab "keine verbindliche Rückmeldung, dass die Terminkette eingehalten wird", so Linne.

Der direkt ansässige Handel leidet: Gestern war im Ausschuss etwa das "Linner Backhaus" Thema, das an seiner Schaufensterfront einen Zettel "aus betrieblichen Gründen geschlossen" stehen hat. "Da stehen Existenzen auf dem Spiel", mahnte Björn Rüsing (SPD). SPD und CDU fragten deshalb nach Maßnahmen, wie dem Handel dennoch geholfen werden kann. Die Stadt stellte Maßnahmen in Aussicht - über "Footprints" und "Werbebanner" würde versucht, mehr Publikum an die Baustelle zu locken.

(RP)
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