KFC Uerdingen / Krefeld Stadion-Neubau: Politik erteilt einen Prüfauftrag

Krefeld · Der niederländische Investor Hessel Meijer hat vor Vertretern der Krefelder Ratsfraktionen und der Stadtspitze ein Konzept eines neuen Fußballstadions für Krefeld vorgestellt. Die Stadt hat nun von der Politik den Auftrag erhalten, Flächen für ein solches Vorhaben zu suchen.

So könnte das neue Krefelder Stadion aussehen
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Zwischen 80.000 und 150.000 Quadratmeter werden nach Darstellung von Krefelds Sportdezernent Thomas Visser gebraucht. Jetzt beginnt die Prüfung. Meijers Firma Wyckerveste plant, für 25 Millionen Euro ein Fußballstadion für 12.500 Zuschauer zu bauen und dies durch die Ansiedlung von Gewerbe unterhalb der Tribünen und in Stadionnähe zu refinanzieren.

Ein ähnliches Konzept hat Meijer bereits in Kerkrade und Zwolle umgesetzt. Die Stadt Krefeld soll dafür ein Grundstück bereitstellen — und könnte die Grotenburg anders nutzen. An der Seite von Meijer kamen gestern auch die Vertreter des KFC Uerdingen, Trainer Eric van Luer und Präsident Agissilaos Kourkoudialos ("Lakis").

Die Politik war gestern Abend hörbar bemüht, positive Signale zu senden: "Wir warten die Prüfung ab und sollten als Politik nicht wieder sofort Bedenkenträger sein", sagte Philibert Reuters, stellvertretender CDU-Fraktionschef. Frank Meyer, SPD-Ratsherr und Vorsitzender, nannte Meijers Vortrag "einen sympathischen fundierten Auftritt", ein neues Stadion sei "eine Riesenchance". Meyer will aber eine fundierte Prüfung. FDP-Chef Joachim C. Heitmann sieht in den Ideen "die erste realistische Alternative zur Grotenburg seit Jahren".

Es bleibt das Platzproblem: In Krefeld mangelt es schon jetzt an Gewerbeflächen, außerdem steht neuen Gewerbeansiedlungen möglicherweise das Zentrenkonzept im Wege. In der Größenordnung von 150 000 Quadratmetern soll es laut UWG in Krefeld keine Flächen geben.

Grünen-Ratsherr Rolf Rundmund fragte dann, ob sich Hessel Meijer auch den Abriss und Neubau der Grotenburg vorstellen könne. Diese hat 80 000 Quadratmeter Fläche. Der Investor nannte auch diese Variante als eine Option. Er könnte das alte Stadion abreißen und neu bauen.

Aus Sicht der UWG kommen aufgrund des Flächenpotenzials der Grotenburg nun auch bisher ausgeschlossene Flächen wie das Elfrather See-Areal in Betracht, dem auch FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann Chancen einräumt. Er brachte gestern Abend den Standort Postfrachtzentrum an der A 44 ins Spiel.

Komplett abgelehnt wird das Geschäft nur von Linken-Ratsherr Basri Cakir: Kommunales Eigentum solle nicht an einen privaten Investor verschenkt werden, argumentierte er.

(RP/top)
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