Polo Zwei Pferde pro Spiel sind Vorschrift

Polo · Polo ist die Sportart, die man für gewöhnlich mit den Reichen und Schönen dieser Welt verbindet und die man gemeinhin nur aus irgendwelchen Hochglanzmagazinen kennt. Prinz Charles, der künftige König von England, spielt ihn, genauso wie seine Söhne William und Harry.

 Maximal zwei siebeneinhalbminütige Spielabschnitte dürfen die Poloponys pro Tag über das sechs Fußballfelder große Spielfeld geritten werden.

Maximal zwei siebeneinhalbminütige Spielabschnitte dürfen die Poloponys pro Tag über das sechs Fußballfelder große Spielfeld geritten werden.

Foto: Kaiser

Schließlich benötigt man zur Ausübung spezielle Reitpferde, und dass die in Anschaffung und Unterhaltung nicht ganz billig sind, weiß jedes Kind. Jedermann kann sich also diesen Sport nicht so einfach leisten? "Darauf antworte ich einmal mit einem klaren Jein", sagt Thomas Scheuse. Er ist Präsident des Rhein-Polo-Clubs Düsseldorf, der an den vergangenen beiden Wochenenden die Deutschen Meisterschaften ausgerichtet hat. "Etwa 350 Euro monatlich kostet die Unterhaltung eines Polopferdes", sagt der 45 Jahre alte Unternehmensberater, der selbst erst vor fünf Jahren mit diesem Sport begonnen hat und mit seinem Team den zweiten Platz belegte.

Deshalb stehen in der Poloschule des Vereins neben dem für das Üben der Schläge benötigten Holzpferd auch einige Vereinspferde. Die werden derzeit häufig von Schülern der Internationalen St. Georges School, die in Köln, Duisburg und Aachen beheimatet ist, genutzt. Die Poloschule ist dort Teil des Sportunterrichts. "Wen der Virus dieser vermutlich ältesten Mannschaftssportart infiziert hat, sollte sich eigene Pferde zulegen, schließlich lebt das Spiel ganz entscheidend von der bestmöglichen Symbiose des Reiters mit 'seinem' Pferd", sagt Scheuse. Hier musste der Plural gewählt werden, denn wer an einem Polospiel teilnimmt, muss auf mindestens zwei Pferde zurück greifen können. Schließlich steht der Schutz der Pferde, der - auch wenn die den Tieren bisweilen um die Köpfe sausenden Schläger ein anders Bild vermitteln mögen -, bei der Ausübung des Sports ganz weit oben.

Maximal zwei Chukker, das sind die siebeneinhalbminütigen Spielabschnitte, dürfen die zumeist aus Argentinien stammenden Poloponys pro Tag nur über das sechs Fußballfelder große Spielfeld geritten werden. Erfahrene Polospieler berichten, dass das Spiel den Pferden Spaß macht und die Tiere sich dank ihres größeren Sichtfeldes bisweilen schon dann wieder in die Richtung eines wegspringenden Balls drehen, wenn der Reiter diesen noch mit seinen Augen sucht.

(RP)
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