Fußball "Wir wollen nicht absteigen"

Fußball · Josef Cherfi hat den VfR Fischeln in die neue Oberliga geführt. Der Trainer freut sich auf die neue, am Wochenende vom 5./6. August beginnende Saison, denn diese Spielklasse ist für ihn und auch eine ganze Reihe seiner Spieler Neuland. Darum warnt er, die Ziele zu hoch zu stecken.

 "Fischeln braucht noch drei Punkte zum Klassenerhalt" – das wäre die Überschrift, die sich Fischelns Trainer Josef Cherfi nach dem letzten Spieltag im Jahr 2012 von RP-Sportredakteur Oliver Schaulandt wünschen würde.

"Fischeln braucht noch drei Punkte zum Klassenerhalt" – das wäre die Überschrift, die sich Fischelns Trainer Josef Cherfi nach dem letzten Spieltag im Jahr 2012 von RP-Sportredakteur Oliver Schaulandt wünschen würde.

Foto: Thomas Lammertz

Herr Cherfi, kribbelt es schon?

Josef Cherfi Na klar, ich freue mich sehr auf die Oberliga. Das ist ja auch für mich ein ganz neues Terrain. Das wird bestimmt eine interessante Saison. Ich bin mir sicher, dass die Spieler in der Klasse viel lernen können und die Saison genießen werden.

Ziel ist der Verbleib in der Liga?

Cherfi Ja, wir wollen drinbleiben.

Das klingt aber recht tief gestapelt. Immerhin haben Sie ja so einige Spieler im Team, die auch schon höher gespielt haben.

Cherfi Schon, aber die Breite in unserem Kader besteht aus Spielern, die noch nicht höher als in der Landesliga waren, also noch recht unerfahren sind. Da ist es legitim zu sagen, dass wir nicht absteigen wollen. Wir müssen auf dem Teppich bleiben.

Wie gehen Sie die Liga an?

Cherfi Von Spiel zu Spiel. Wir müssen erst mal Fuß fassen. Nach der Hinrunde schauen wir mal, wo wir dann stehen, und dann können wir analysieren, was noch möglich ist.

Ihr Vertrag geht wie lange?

Cherfi Erstmal bis zum Ende der Saison. Mir sind Ein-Jahres-Verträge lieber. Und wenn ich ein Jahr schaffe, dann wäre das ja schon mal gut.

Wer werden Ihre Hauptkontrahenten im Kampf gegen den Abstieg sein?

Cherfi Ich denke, dass sicherlich die anderen Aufsteiger wie Uedesheim und Cronenberg mit uns auf Augenhöhe sein werden, vielleicht auch Mannschaften wie Sonsbeck.

Und wer ist oben dabei?

Cherfi Sicherlich der KFC Uerdingen, dort ist viel Qualität geholt worden. Aber auch die anderen Teams, die aus der NRW-Liga kommen, oder Hönnepel-Niedermörmter schätze ich so ein, dass sie oben mitspielen werden. Vielleicht auch noch eine Überraschungsmannschaft.

Zwei Spiele sind mit Sicherheit in der Grotenburg.

Cherfi Sie meinen die Derbys gegen den KFC?

Genau.

Cherfi Das werden sicherlich Highlights der Saison werden. Ich habe mit dem Linner SV schon mal in der Grotenburg gespielt, damals im Pokal gegen Fortuna Düsseldorf. das war ein tolles Erlebnis. Gegen den KFC haben wir hoffentlich eine tolle Kulisse und eine Riesenstimmung. Toll wäre, wenn wir das Spiel noch auf den 3. Oktober vorverlegen würden (der Verband hat das Spiel für Sonntag, 7. Oktober, geplant, die Red.). Dann ist Feiertag, und dann kommen vielleicht noch mehr ins Stadion.

Zum Auftakt kommt der 1. FC Wülfrath zu Ihnen. Ein guter Gegner im ersten Spiel?

Cherfi Wir müssen ja eh gegen jeden spielen, da ist es eigentlich egal wann. Schön ist, dass wir mit einem Heimspiel starten.

Daheim haben Sie einen Kunst- und einen Naturrasenplatz. Ist das ein Vorteil? Immerhin haben Sie seit Ihrem Amtsantritt noch kein Heimspiel verloren.

Cherfi Naja, in der Landesliga haben wir in der Rückserie bewusst immer auf Kunstrasen gespielt, weil das unserem schnellen Spiel entgegen kam. Aber wir können auch auf normalem Rasen spielen.

Steht Ihr Kader eigentlich schon komplett?

Cherfi Nein, nicht ganz. Wir testen noch Torhüter, weil ich gerne mit drei Torhütern in die Saison gehen möchte. Außerdem überlegen wir noch, einen Innenverteidiger und einen Stürmer zu holen.

Wo liegen die Stärken Ihres Teams?

Cherfi Wir haben eine sehr kompakte Mannschaft und ein Überangebot von guten Mittelfeldspielern in unseren Reihen. Da liegen sicherlich unsere Vorteile.

Und wo müssen Sie sich noch verbessern?

Cherfi Sicherlich im taktischen Verhalten. Aber auch in der Konstanz über die gesamte Saison. Aber wir haben viele junge Spieler, daher haben wir schon das Potenzial, uns zu verbessern.

Arbeiten Sie lieber mit jungen Spielern?

Cherfi Ach, ganz ehrlich: Da halte ich es mit Otto Rehhagel. Der hat immer gesagt, dass es keine jungen oder alte Spieler gibt, sondern nur gute und schlechte.

Bevorzugen Sie lieber eine offensive Ausrichtung?

Cherfi Natürlich hängt ein Spielsystem immer damit zusammen, wie es um das "Material" an Spielern bestellt ist. Grundsätzlich möchte ich weiter offensiven Fußball spielen, wie auch in der Landesliga. Daran werden wir jetzt auch eine Liga höher nichts ändern. Und natürlich soll sich der Gegner auch nach uns richten. So sehr müssen wir uns ja auch nicht verstecken.

Wie sieht die Vorbereitung momentan aus?

Cherfi Zurzeit trainieren wir jeden Tag und am Wochenende zweimal. Bei uns sind alle Spieler im Job, darauf müssen wir natürlich Rücksicht nehmen. Außerdem fahren noch einige der Jungs in der Vorbereitung in Urlaub.

Und in der Saison?

Cherfi Geplant ist, an vier Abenden pro Woche zu trainieren. Anders ist das nicht zu realisieren.

Nun hat Ihr Vorstand um den Vorsitzenden Thomas Schlösser angekündigt, Ende März 2013 nicht wieder kandidieren zu wollen. Ist das jetzt schon ein Thema?

Cherfi Natürlich, so weit ist das ja nicht mehr weg. Aber jeder, der Thomas Schlösser und unseren Manager Werner Fuck kennt, der weiß, dass sie kein Chaos hinterlassen werden.

Denken wir mal an den 16. Dezember, dann ist Ihr letztes Ligaspiel in diesem Jahr. Welche Überschrift würden Sie sich dann in der Rheinischen Post über einem Text über den VfR Fischeln wünschen?

Cherfi Fischeln braucht noch drei Punkte zum Klassenerhalt.

Und was machen Sie, wenn das eintrifft?

Cherfi Dann werde ich ganz intensiv mit Thomas Schlösser reden, damit er doch weiter macht.

(RP)
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