Fußball VfR setzt Abwärtstrend fort
Gegen den Wuppertaler SV Borussia II kassierten die Fischelner beim 2:3 die vierte Pleite in Folge.Katastrophale Abwehrfehler begünstigten die spielerisch besseren Gäste.
Niederrheinliga Wenn der VfR Fischeln nicht bald den Hebel umlegt, dürften an der Kölner Straße sehr schwere Zeiten anbrechen. Denn die Grün-Weißen kassierten gestern gegen die Zweitvertretung der Wuppertaler SV Borussia beim 2:3 (2:2) die vierte Niederlage in Folge und setzten damit den Abwärtstrend der letzten Wochen nahtlos fort. Niedergeschlagen saß Trainer Dieter Hußmanns nach dem Spiel vor der verwaisten Auswechselbank. Ihn beschäftigten mal wieder die Entstehung der Gegentore: "Katastrophal, wir wir uns da verhalten haben".
Das Vorhaben, endlich einmal zu Null spielen, war bereits nach elf Minuten vom Tisch. Nachdem Till Kohnen großartig gegen Marcel Großkreutz parierte (10.), nutzte Daniel Keita-Ruel unbewacht die anschließende Ecke zum 0:1 (11.). Zwei Minuten später hatte Henning Niedmers den Ausgleich vor Augen, verzog aber nur knapp (13.). Das 1:1 gelang schließlich Mike Grühn, der einen an Onur Özkaya verübten Fouelfmeter versenkte (18.). Weitere fünf Minuten später sahen sich viele Zuschauer an eine Jugendmannschaft erinnert. Vier (!) Fischelner stürzten sich im Strafraum auf Erhan Zent, der dem Quartett aber die lange Nase zeigte und den allein gelassenen Großkreutz bediente, der Kohnen keine Abwehrchance ließ (23.). Auf der anderen Seite hatte der emsige, aber zu selten effektiv eingesetzte Özkaya die Chance zum 2:2, scheiterte aber an Keeper Daniel Grün (26.). Der erneute Ausgleich blieb Grühn vorbehalten, der einen Freistoß Marke "Tor des Monats" versenkte (32.).
Während die Chancen für ein ausgeglichenes Spiel sprechen und sogar leichte Vorteile für den VfR signalisierten, sah es auf dem Platz allerdings ganz anders aus. Die mit zahlreichen Spielern aus dem Regionalliga-Kader verstärkten jungen Gäste waren in spielerischer Hinsicht eine Nummer besser. Sie schufen sich durch konsequentes Flügelspiel viele Räume, kombinierten besser und schneller. Was den gedanklich zu langsamen VfR häufig in Not brachte, denn ein übers andere Mal kamen die Krefelder in der Defensivarbeit zu spät zwischen Ball und eigenem Tor.
Nach der Pause setzte der VfR durch Özkaya das erste Zeichen, doch danach ging fast gar nichts mehr. Phasenweise wurden die Krefelder in ihrer Hälfte eingeschnürt und agierten trotz allem Einsatz zunehmend orientierungsloser. Kohnen hielt noch einen Elfer von Keita-Ruel (60.), doch die gefühlte Bettelei um einen Gegentreffer hatte schließlich doch Erfolg, als Florim Zenuni traf (76.). Erst danach setze der VfR die junge WSV-Elf unter Druck und bekam auch seine Chancen, von denen Michael Killich die Beste vergab, als er an Grün scheiterte (90.). Hußmanns blieb leider nur eine Erkenntnis: "Wir müssen den Negativ-Lauf unbedingt stoppen".
