VfR Fischeln startet mit Niederlage

Im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose ging für den VfR Fischeln der Rückrundenauftakt. Die Grünhemden verloren nach einer ganz schwachen Vorstellung vor 100 Zuschauern beim bis dahin um sieben Zähler schlechter im Rennen liegenden SC Düsseldorf-West verdient mit 0:1 (0:0). Und deshalb lautete die klare Ansage von Präsident Thomas Schlösser danach auch: "Für uns hat heute der knallharte Abstiegskampf begonnen."

Es war übrigens die einzige Partie in dieser Gruppe. Und auch die hätte der Unparteiische Christof Kandel, wie er vor Spielbeginn hüben wie drüben mitteilte, ausfallen lassen, wenn beide Teams es gewollt hätten. Doch während die Platzherren für eine Absage waren, wollten die VfR-Akteure unbedingt spielen. Warum allerdings, bleibt bei einer anschließenden solchen Leistung ihr Geheimnis (und auch das von Trainer Dieter Hußmanns). Ostern hätte als Nachholtermin im Raum gestanden. Dann wäre neben Thomas Bahr (Grippe) sicherlich auch der slowakische Spielmacher Simon Janicina wieder dabei gewesen. Und Mike Grühn, der, was die Meisten nicht verstanden, auch in der Schlussphase nicht kam, wo seine Schusskraft absolut gefragt gewesen wäre, hätte bis dahin weitere Fortschritte gemacht. Selbst Daniel "Letsche" Schmitz, letzte Woche ohne Probleme im Training, wäre vielleicht ein Thema gewesen.

Bei widrigsten Bedingungen - der Kunstrasen an der Schorlemer Straße war mit gut zwei Zentimeter Schnee bedeckt und ließ kaum sinnvolle Ballpassagen zu - begannen die Gastgeber, durch den Trainerwechsel fraglos neu motiviert (Carlos Carulla übernahm von Michael Keezmann), aggressiv. Gleich viermal konnte sich der souveräne Fischelner Schlussmann Till Kohnen im ersten Durchgang auszeichnen, wobei aber keine so ganz große Prüfungen dabei waren. Er gehörte neben David Kipka und Henning Niedmers zu den auffälligsten Akteuren an diesem Tag. Eher durchwachsen verlief das Debüt von Youngster Yavuz Baser - über seine Seite lief durch Düsseldorfs Oliver Thederahn doch einiges -, den Hußmanns überraschend, wie auch Tim Molowitz für Benjamin Richter, von Beginn an nominierte.

Ansonsten überwog in der VfR-Auswahl klar das Negative. Die Offensive war über eine Stunde lang nur auf dem Papier vorhanden (und das ohne Ausnahme, vor allen Dingen Christos Pappas war kaum zu sehen), aus dem Mittelfeld kam auch nichts für Vorne (Rene Hebold bzw. Michael Killich), und so war dann zwangsläufig die funktionierende Defensive überlastet. Und so kam es, wie es kommen musste: Im Anschluss an eine abgewehrte Ecke von rechts kam der Ball zum eingewechselten Salvatore Franciamore, dessen 20-m-Knaller aus halbrechter Position unhaltbar im langen Eck einschlug (76.). Danach rafften sich die Gäste auf, aber alle Aktionen waren weder Fisch noch Fleisch. West-Keeper Kai Broich, bis dahin beschäftigungslos, musste nun zwar gleich dreimal eingreifen, aber so richtige Großtaten waren da auch nicht nötig. Ganz im Gegenteil wie zuvor auf anderen Seite, als Till Kohnen gegen Lukas Marzok und Sven Steinfort gut parierte bzw. David Kipka den durchgehenden Marvin Rossow im letzten Moment bremste. Nicht verschwiegen werden soll ein VfR-Chance noch beim Stande von 0:0, als sich Daniel Jagenburg durchgesetzt hatte, Burhan Sahin bestens bediente, der aber mit seinem Heber weit das Tor verfehlte (64.). Ein Fischelner Treffer zu dem Zeitpunkt hätte den Spielverlauf zwar auf den Kopf gestellt, hätte aber sicherlich auch für einen positiveren Ausgang gesorgt.

Fischeln: Kohnen - Baser, Kipka, Niedmers, Killich - Molowitz (77. Richter), Hebold - Jagenburg, Pappas, Uzbay - Sahin.

(RP)
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