Spätestens nach der Niederlage in Wesel ist klar, dass der VfL Tönisberg in Gruppe 3 im Kampf um die Meisterschaft nur noch Zuschauer sein wird. Trainer Siggi Sonntag stellte danach fest, dass seine Mannschaft nach wie vor Probleme hat, auf höchstem Liga-Niveau zu bestehen: "Wir sind einfach noch nicht so weit, dass wir solche Spiele gewinnen können. Wir müssen fußballerisch noch besser werden, um solche Gegner aushebeln zu können." Dem entsprechend locker ging der Duisburger damit um: "Diese Niederlage wirft uns nicht um. Wir sind immer noch Fünfter und liegen, was die Zielsetzung angeht, noch immer im Soll."

Vor dem VfL liegen "Bocholter Tage", denn am Sonntag gastiert Borussia Bocholt an der Schaephyusener Straße (15 Uhr) und am kommenden Mittwoch steht das Nachholspiel bei TuB Bocholt (20 Uhr) an. Beide Gegner stecken im Abstiegskampf, was die Sache nicht einfacher macht. Gegen die Borussen will Sonntag die gute Heimbilanz des VfL aufpolieren, die in dieser Saison eindeutig besser ist, als die Ausbeute auf fremden Plätzen. Das war in den letzten Jahren eher umgekehrt. Fünf Siege feierte der VfL zuhause in Folge. Der sechste soll übermorgen folgen: "Bocholt ist stärker, als es der Tabellenplatz aussagt. Da müssen wir höllisch aufpassen, um die drei Punkte einzufahren." Mit Blick auf das Gastspiel bei TuB denkt Sonntag darüber nach, angeschlagenen Spielern wie Okan Demircan eine Pause zu geben. Mit zwei Spielern kann Sonntag längere Zeit nicht planen: Joel Guede meldete sich studienbedingt bis zum Saisonende ab, Ingolf Matthes fällt aus gesundheitlichen Gründen auf unbestimmte Zeit aus.

Nach dem überraschenden Erfolg über den Tabellendritten VdS Nievenheim reist der VfB Uerdingen in Gruppe 2 zum Tabellensiebten VfL Benrath. Auswärts gab es für die Krefelder bisher kaum etwas zu holen, denn in der Fremde gelang in dieser Saison nur ein Unentschieden. Aber vielleicht bekommt der VfB ja auch in dieser Hinsicht noch die Kurve, denn mit der Vorgehensweise, die sportliche Situation außer Acht zu lassen, scheint er gut zu fahren. Das nimmt offensichtlich den Druck, denn beim Blick auf die Tabelle ist die Lage weiterhin äußerst prekär. In den verbleibenden zehn Spielen sind sieben, möglicherweise zehn Punkte aufzuholen, wenn der Rheydter SV nach absolvierten Spielen aufschließt.

Als hätte der VfB nicht schon genug Probleme, reißen auch die verletzungsbedingten Ausfälle nicht ab. Diesmal erwischte es Ömer Uzbay (Oberschenkelzerrung), der dringend für die nötigen Tore gebraucht wird, und Dogukan Bayrak, der beim Training mit dem Fuß umknickte. Trainer Stefan Rex ist diese Hiobsbotschaften bereits gewöhnt: "Jammern hilft nicht. Aber bei unserem Verletzungspech fehlen mir langsam die Worte". Als erste Alternative für den Sturm kommt Irfan Yildiz in Frage. Aber auch der "ungelernte" Gowthan Kugathasan wäre ein Kandidat. Trotz der personellen Sorgen rechnet sich Rex in Benrath durchaus aus: "Wir müssen gegen diesen kompakten Gegner aber geduldig und taktisch wieder sehr diszipliniert sein."