Lokalsport Verletzung überschattet Hockey-WM

Krefeld · Hockey: Der Deutsche André Schiefer zog sich gestern beim WM-Auftakt einen Achillessehnenriss zu. Die Damen-Mannschaft nominierte eine Krefelderin nach: Marie Mahn spielt für Deutschland.

Die erste Masters-Weltmeisterschaft in der Halle in der Geschichte des Hockeysports hat gestern in Krefeld einen traurigen Auftakt genommen: Gleich im ersten Spiel zwischen den beiden deutschen Mannschaften in der Altersklasse der Herren 40 hat es eine schwere Verletzung gegeben. André Schiefer, der für das Team German Eagles am Start ist, schied mit einem Achillessehnenriss aus. Der Mönchengladbach sollte noch gestern operiert werden. Diese traurige Nachricht überschattete den ansonsten rundum gelungenen Auftakt der Weltmeisterschaften, die noch bis einschließlich Sonntag in den Sporthallen im Schulzentrum Horkesgath ausgetragen werden und bei der der Eintritt für Zuschauer kostenfrei ist.

Am frühen Nachmittag gab es eine Weltpremiere: Zum ersten Mal spielten auch zwei Damenteams aus Deutschland bei einer Masters-WM mit. Die German Eagles, die sich aus Spielerinnen der Generation 50 plus zusammen setzen, trafen auf das Team Germany mit Spielerinnen über 40. Es siegten dabei die Älteren gegen die Jüngeren, obschon die 40er zur Halbzeitpause noch mit 2:0 in Führung lagen. Doch nach dem Wechsel kippte das Team um Olympiateilnehmerin Eva Hansen (frühere Hagenbäumer) die Partie und gewann 3:2 gegen das Team Germany, das gestern auch eine Krefelderin nachnominierte: Marie Mahn, die Ehefrau des CHTC-Bundesliga-Trainers Matthias Mahn.

"Wir versuchen schon seit Jahren, eine Masters-Mannschaft bei den Damen auf die Beine zu stellen. Diesmal soll die WM aber nachhaltiger wirken. Allerdings ist es bei Frauen schwieriger als bei den Männern, weil sie in der Regel mehr in die Familienangelegenheiten involviert sind", erzählt Sonja Thüner, die im Tor spielt und früher unter anderem beim Gladbacher HTC in der Bundesliga aktiv war. 2006 habe es schon mal einen Versuch gegeben, aber das jetzige Team hat sich erst 2016 gefunden, im Zuge eines Einlagespiels in Hamburg. "Allerdings haben wir uns jetzt aufgeteilt, um zwei Mannschaften zu stellen. In dieser Konstellation haben wir noch nie zusammen gespielt, sondern nur am Mittwoch eine kleine Trainingseinheit eingelegt", berichtet Nicole Reinecke, die für den UHC Hamburg in der Bundesliga spielte und deren Mann Lars als Trainer die UHC-Damen einst zum Gewinn des Europapokals führte. "Darum wissen wir selbst gar nicht, wo wir eigentlich stehen - und auch nichts über die anderen Mannschaften. Wir nehmen einfach mal alles mit, was denn kommt", sagt Sonja Thümer. "Aber bei der ersten Weltmeisterschaft überhaupt und dann auch noch im eigenen Land, wollen wir natürlich gut abschneiden und uns weiter einspielen." Schließlich soll das Team zur festen Einrichtung werden - der nächste Auftritt steht nämlich schon fest: bei der Feld-EM in Tilburg.

(RP)
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