Lokalsport Uerdingen ist Meister

Krefeld · Der KFC gewinnt das entscheidende Spiel beim SC Wiedenbrück mit 5:0. Die Tore erzielen Maximilian Beister, Connor Krempicki, Johannes Dörfler, und Lucas Musculus verwandelt zwei Foulelfmeter. Jetzt geht es gegen Mannheim.

Das Ergebnis klingt, als wäre es ganz einfach gewesen. War es aber nicht. Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe der 5:0 (2:0)-Sieg perfekt war. Und obwohl es dann in der Schlussphase nicht mehr ganz so emotional war, brachen beim Schlusspfiff alle Dämme. Ein Großteil der 1200 Uerdinger Fans stürmte den Platz. Aber es war eine friedliche Feier. Die Anhänger waren so diszipliniert, dass sogar noch die Pokalübergabe in einem einigermaßen würdigen Rahmen erfolgte. Es war ein perfekter Tag für den KFC, der damit zum zweiten Mal in Folge Meister geworden ist. Der Durchmarsch von der Oberliga in die Dritte Liga ist ihm damit aber noch nicht geglückt, denn der Westdeutsche Meister muss in die Relegation. Dort treffen die Uerdinger am 24. und 27 Mai auf den SV Waldhof Mannheim, wobei die Krefelder zuerst Heimsrecht haben.

Bereits die ersten fünf Minuten der Begegnung spiegeln die Partie wider. Die Gastgeber waren von Beginn an überaus engagiert und optisch überlegen. Doch bereits der erste Uerdinger Angriff brachte die Führung: Nach einem Ballgewinn reagiert Maximilian Beister blitzschnell. Aus 24 Metern senkt sich der Ball über den gegnerischen Keeper ins Netz. Doch auch danach kamen die Gäste nicht etwa besser ins Spiel. Wiedenbrück blieb am Drücker, doch kurz vor der Halbzeit sorgte der KFC mit einem hervorragend gespielten Konter für die Vorentscheidung. Connor Krempicki köpfte nach einer Flanke von Christian Dorda ein.

Unmittelbar nach dem Wechsel fiel die Entscheidung per Elfmeter. Beister war gefoult worden, Lucas Musculus behielt die Nerven und verwandelte. Er trat auch noch einmal vom Punkt an, nachdem Johannes Dörfler gefoult worden war. Der wiederum schoss in der Schlussminute das 5:0. Das Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass die Gastgeber 80 Minuten lang erhebliche Gegenwehr leisteten. "Eigentlich hätte uns die frühe Führung etwas mehr Sicherheit geben sollen", gestand Trainer Stefan Krämer. "Aber das war nicht der Fall. Deshalb hatte ich zeitweise kein gutes Gefühl, obwohl ich der Mannschaft hundertprozentig vertraue. Das Spiel hatte einige Phasen, die wir uns in der Relegation nicht leisten dürfen."

Aber dann war es endlich so weit: KFC-Kapitän Mario Erb, der vor einen Woche einen doppelten Kieferbruch erlitten hatte, bekam den Meisterpokal überreicht und reckte ihn in die Höhe. "Westdeutscher Meister, der KFC ist Westdeutscher Meister", sangen die 1200 Krefelder Fans unter den 2.038 Zuschauern freudetrunken.

Und nicht nur die Fans ließen sich voller Freude gehen. Torjäger Lucas Musculus scheute sich nicht, Geschäftsführer Nicolas Weinhart eine Bierdusche zu verpassen. Aus der Kabine dröhnte laut Musik. Mannschaftsbetreuer Andreas Bosheck, genannt Bossi, schleppte einen Kasten Bier nach dem anderen an. Und er sammelte die Spieler ein, weil Trainer Krämer noch etwas sagen wollte. "Du sollst reinkommen, sonst bist Du raus aus dem Kader", sagte er scherzend zu Christian Müller, der lachend antwortete: "Das ist ja nichts Neues."

Zwei Tage bekommen die Spieler nun frei. Die Zeit wird Krämer zum Videostudium nutzen. "Ich habe mich mit Mannheim noch nicht befasst, aber das kommt jetzt." Dann bleiben ihm noch acht Tage, um die Mannschaft auf die Relegationsspiele gegen den SV Waldhof Mannheim vorzubereiten.

(ths)
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