Tennis-Bundesliga Die Herren 30 des TuS steigen doch auf
St. Hubert · Die St. Huberter rücken als Zweiter der Tennis-Regionalliga West nach, weil sich Buschhausen aus der Bundesliga zurückgezogen hat. Ob die Mannschaft sich verstärken kann, steht noch nicht fest. Weitere Sponsoren werden gesucht.
Der Jubel der Herren 30 des TuS St. Hubert war groß, als vom Tennisverband Niederrhein die Nachricht kam, dass die Mannschaft nun doch den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft hat. Denn überraschend zog der Deutsche Vizemeister Buschhausener TC sein Team aus dem Oberhaus zurück, der in einem dramatischen Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen den Südmeister TC Bad Homburg mit 4:5 verlor. Da der TuS hinter Aufsteiger ETB Schwarz-Weiß Essen Vize-Meister der Regionalliga West war, reichte das jetzt nachträglich zum Aufstieg.
Bastian Cornelius, Teamsprecher des TuS, hatte vor zwei Jahren einen guten Kontakt zum Buschhausener TC, dessen Mannschaftsführer Alex Glovac gleichzeitig auch Teamsprecher der Bundesliga war. „Ich war beim Finale auf der neuen Anlage von Buschhausen. Dann bekam ich später von Alex eine Sprachnachricht, er sei sehr traurig, das Team zurückziehen zu müssen. Aber er könne sich nichts Besseres vorstellen, uns den Platz zur Verfügung zu stellen“, sagte Cornelius im RP-Gespräch.
Anschließend nahm er Kontakt zum Vorstand der Tennisabteilung des TuS auf: „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Bestätigung erhielten, wieder Bundesliga spielen zu können.“ Im Nachhinein sei er froh, dass die Mannschaft am letzten Spieltag der Regionalliga in Elberfeld noch gewonnen hat und damit in der Regionalligatabelle am punktgleichen Rot-Weiß Köln aufgrund der besseren Matchpunkte vorbeiziehen konnte.
Auf die Personalplanung wirkt sich der späte Aufstieg nicht negativ aus. Denn nach Saisonende stand fest, dass die Mannschaft 2023 in unveränderter Besetzung an den Start gehen sollte. „Stand heute wird es diese Mannschaft sein. Aber wir haben ja bis zum Meldeschluss am 15. März noch Zeit“, sagte Cornelius. Natürlich sei das von den finanziellen Möglichkeiten abhängig: „Aufgrund der neuen Situation wollen wir auf weitere Sponsoren zugehen, um frühzeitig in die finanzielle Planung zu gehen. Wir wollen nicht erst im Februar feststellen, dass uns noch Geld fehlt. Vielleicht haben wir dann ja auch zusätzliche Ressourcen, um vielleicht noch was machen zu können.“ Auch zusätzliche Reisekosten kommen auf den TuS wieder zu. Um die Unterstützung der hiesigen Tennisfans muss sich die Mannschaft keine Sorgen machen. Sie erlebten in der Bundesligasaison 2021 Spitzentennis dieser Altersklasse. Auch die Rahmenbedingungen auf der Anlage an der Stendener Straße stimmten.
Sportlich sieht der Teamsprecher durchaus Chancen, dass der TuS nicht wie 2021 direkt wieder absteigen muss: „Klar, wir bleiben der Underdog. Aber die Liga ist noch ausgeglichener geworden. Münster, das diese Saison mit Fernando Verdasco an Position eins gespielt hat, ragt da etwas heraus. Wenn vor zwei Jahren schon Vincent Stouff für uns gespielt hätte, wäre das vielleicht anders ausgegangen.“ Noch so einen Spieler wie der Franzose, der schon verlängert hatte, bevor der Aufstieg feststand und zuletzt beim ATP-Turnier in Paris Trainingspartner von Pablo Carreño Busta war, wäre natürlich eine tolle Verstärkung.
Die Bundesligasaison beginnt bereits am 15. Mai und geht bis Mitte Juli. Zu den Teams der Nordgruppe gehören neben dem TuS der TC Union Münster, SV Reinickendorf, TC Wernigerode, TV Espelkamp-Mittwald, der Dorstener TC und der ETB Schwarz-Weiß Essen. Der Spielplan steht noch nicht fest. Dreimal tritt der TuS zu Hause an.