Vereine widersprechen Stadtdirektor Schön Patrick Schneiders Angst vor den Mühlen der Parteipolitik

Krefeld · Der TSV Bockum, Hülser SV und KFC Uerdingen widersprechen der Stadt, das Platzproblem der KFC-Jugend mit 200 Kindern und Jugendlichen sei gelöst. Am Dienstag folgt jetzt die nächste Gesprächsrunde.

 Patrick Schneider, Jugendleiter beim KFC Uerdingen, mit Kindern vor der Grotenburg.

Patrick Schneider, Jugendleiter beim KFC Uerdingen, mit Kindern vor der Grotenburg.

Foto: SAMLA

(ths) Erst Corona, jetzt Eis und Schnee – der Fußball im Amateur- und Jugendbereich ruht. Das ist ärgerlich für die Spieler, aber gut für die Stadt. Denn obwohl seit Sommer feststeht, dass die 200 Kinder und Jugendliche des KFC Uerdingen den Kunstrasen und die Rasentrainingsfläche mit Flutlicht vor der Grotenburg ab Januar nicht mehr nutzen dürfen, steht nicht fest, wo sie spielen und trainieren sollen. Ende vergangener Woche hatte Stadtdirektor Markus Schön verkündet, es gebe eine Lösung. Die Stadt habe mit dem TSV Bockum, Hülser SV, Paschaspor und KFC gesprochen und könne alternative Trainingsmöglichkeiten anbieten. Doch anstatt des erhofften Lobes erntete Schön einen Sturm der Entrüstung. „Eine solche Dreistigkeit von Stadtdirektor Schön ist ein Schlag ins Gesicht aller ehrenamtlich aktiven Vereinsvertreter und Sportler“, empörte sich Michael Zecha, der Vorsitzender des TSV Bockum und CDU-Ratsherr ist. „Es gibt keine gültigen Absprachen für Trainingsmöglichkeiten der KFC-Jugend.“

Das bestätigt auch der Hülser SV. „Wir waren in Gesprächen“, berichtet Katrin Dahners, Jugendwartin des HSV. „Aber es gab keinen konkreten Belegungsplan. Und wir haben klar gesagt, dass der KFC auf gar keinen Fall in Hüls spielen kann.“ Freie Termine am Wochenende gebe es nicht.

Patrick Schneider bestätigt all das, wählt jedoch seine Worte bedacht. Der Jugendleiter des KFC sieht sich nämlich in der Rolle des Bittstellers und backt ziemlich kleine Brötchen. „Ich war überrascht über die Meldung der Stadt“, sagt er. Der TSV Bockum habe ihm mitgeteilt, dass es ab 17 Uhr keine Trainingszeiten gebe. „Angesichts offener Ganztagsschulen und der Altersstruktur gibt es aber nur eine handvoll Kinder, die am frühen Nachmittag trainieren können.“

Schade findet Schneider, dass sein Vorschlag von der Stadt abgelehnt wurde. Er hatte die Möglichkeit erwogen, dass der KFC die beiden Plätze vor der Grotenburg zumindest bis zum Sommer nutzen kann, weil der Zoo sie vorher kaum benötigt. Als Umkleiden und Duschen könnte übergangsweise ein Container aufgestellt werden. Jetzt hat Schneider nur eine Bitte: „Ich möchte nicht, dass Parteipolitik auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort