Fußball-Landesliga Bekim Kastrati: „Wir haben noch gar nichts erreicht“
St. Tönis · Fußball-Landesliga: Teutonia St. Tönis ist die Mannschaft der Stunde. Die Ansprüche wachsen. Klares Ziel ist die Oberliga.
Als Teutonia St. Tönis am 8. September die Heimreise aus Bedburg-Hau antrat war die Stimmung im Keller. Der hoch gehandelte Aufstiegskandidat steckte in einer Ergebniskrise. Die Funktionärsebene sah das Saisonziel frühzeitig stark gefährdet und brachte das auch zum Ausdruck. Adressat der Kritik: die Mannschaft, die kurz zuvor noch um einige hochkarätige Spieler aufgerüstet wurde. „Das war eine schwierige Phase“, gesteht Trainer Bekim Kastrati. Doch die liegt hinter ihm und seinem Team. Seit zehn Spielen sind die Teutonen ungeschlagen, fuhren dabei neun Siege ein und kletterten mit neun Punkten Vorsprung auf den 2. Tabellenplatz. Das Teutonia-Ensemble steht mittlerweile für erfrischenden Offensivfußball, basierend auf einer guten kollektiven Defensivarbeit. Das sportliche Paket komplettiert eine Bank, die aktuell immer in der Lage zu sein scheint, das Niveau mindestens zu halten oder punktuell neue Akzente zu setzen. Ein Selbstläufer war diese Entwicklung trotz vieler starker Kicker nicht. Kastrati, der leidenschaftlicher Fußballer geblieben ist, sieht sich von vielen Verbündeten umgeben: „Da steckt eine Menge Arbeit hinter. Ein riesen Lob geht hier an das gesamte Trainer-Team und den Vorstand für die enge Zusammenarbeit. Als die neuen Spieler kamen, habe ich sicher Unruhe befürchtet. Aber hier haben auch alte Teutonen wie zum Beispiel Drubel, Falcone und Wersig als Typen eine wichtige Rolle gespielt und die Integration erleichtert. Das Wohlfühlen ist neben der Fitness und spielerischer Fähigkeiten ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Wir sind als Team gewachsen und haben uns als Team weiter entwickelt.“
Der Konkurrenzkampf wird sich zur Winterpause sicher bemerkbar machen, wenn sich der eine oder andere weniger berücksichtigte Akteur neu orientiert. Gewinner gibt es aber schon jetzt. Nrdin Maloku, Malik Cakmakci und Hiroya Genda sind Vertreter der teils sehr jungen Garde, die sich prächtig entwickelten und auf die Kastrati jederzeit setzen kann. Kai König steht stellvertretend für eine breiter gewordene Brust und gewonnener Konstanz. „Er ist einer der immer voran geht“, formuliert Kastrati, „und ein gutes Beispiel für unsere derzeitige Stärke.“
Besser als im Vorjahr hieß Kastratis Zielsetzung vor der Saison. Mittlerweile kommt der 40-Jährige nicht mehr daran vorbei, an sich und sein Team höhere Ansprüche zu stellen. Den Ball hält der Ex-Profi trotzdem flach: „Man hat natürlich auch als Trainer immer das Ziel hoch zu kommen. Ich denke, das ist legitim. Ich würde natürlich gerne mit Teutonia in die Oberliga aufsteigen. Das würde mich auch für die vielen Leute im Hintergrund freuen. Wir haben eine gute Hinrunde gespielt, aber noch gar nichts erreicht. Wir wollen weiter Punkte sammeln und dann mal sehen, wo wir im März stehen.“